Dazu kommen mindestens zwei Tests pro Woche für alle Mitarbeiter. Damit leisten die Hotels einen großen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, da die Gäste zuhause vielfach keine regelmäßigen Tests durchführen.
Im Bergkristall wurden am ersten Wochenende bereits 240 Gäste-Tests und in der Sonnenalp 650 Gäste-Tests durchgeführt – alle negativ. Dazu kamen in der Sonnenalp 1000 Tests für Mitarbeiter. Auch im Bergkristall müssen alle Mitarbeiter zwei Tests pro Woche nachweisen, sonst darf nicht gearbeitet werden.
Die erste Testphase ist damit erfolgreich gelaufen, aber die Unsicherheit bleibt. Was passiert mit den Inzidenzzahlen, wenn die Einheimischen von ihren Urlaubszielen im Ausland wieder zurückkommen? In Österreich und Italien braucht es beispielsweise nur einen Test zur Anreise und einen Test für das „Freitesten“ hinterher. Die Konsequenz steigender Zahlen ist ganz klar: Die Schließung der Beherbergungsbetriebe für Urlaubsgäste in Kempten am Mittwoch, den 26. Mai, hat die Härte der Notbremse sehr realistisch vor Augen geführt. Nach drei Tagen über 100 greift die Notbremse und muss durch die Oberbürgermeister beziehungsweise Landräte vollzogen werden – völlig unabhängig, wer für die Steigerung der Inzidenzzahlen verantwortlich ist.
Die Unternehmen haben in den Restart hohe sechsstellige-Summen investiert, da die Mitarbeiter auf eigenes finanzielles Risiko bereits zehn Tage zuvor zurückgeholt und die Lager gefüllt werden mussten. „Der Sonnenalp hat der Restart rund eine Million Euro gekostet. Wir können die Hotels nur mit sehr hohen finanziellen Verlusten rauf- und runterfahren. Die Überbrückungshilfen sind eine Überlebenshilfe, aber keine wirtschaftliche Entschädigung. Die Konten sind leer. Es braucht jetzt eine Sicherheit für unternehmerisches Handeln von Bayern und vom Bund. Die Bundenotbremse muss umgehend ausgesetzt werden“, forderte Dr. Anna-Maria Fäßler, die Chefin der Sonnenalp und Beiratsvorsitzende der AllgäuTopHotels mit großer Entschlossenheit. (Die Bundesregierung erwägt, die sogenannte Corona-Notbremse bereits Ende Juni auslaufen zu lassen, Anm. d. Red.) „Wir brauchen eine inzidenzunabhängige Öffnungsstrategie, wie in den europäischen Nachbarländern. Die Politik muss jetzt die Rahmenbedingungen schaffen, damit wir offen bleiben können. Das ist existenziell wichtig jetzt und für die Zukunft.“
kb