Aber die Stadt Buchloe war in den letzten Jahren nicht untätig geblieben. Bereits 2018 wurde ihr freiwilliger Zuschuss zu den Betreuungsplätzen von 25 auf 30 Prozent hochgesetzt. Dass die Familien weiter entlastet werden müssten, ist dem Ersten Bürgermeister völlig klar. Angesichts der hohen Inflation in Deutschland sei für Buchloe die „soziale Komponente“ wichtig, wie Robert Pöschl erläuterte. Auch wenn wegen der hohen Gehaltsforderungen der Gewerkschaft Verdi von bis zu zehn Prozent nicht absehbar sei, wie stark die Kosten für das Betreuungspersonal, das durch ein Mehr an integrativer Kinderbetreuung zusätzlich gefordert würde, ansteigen werden, sei die Aussetzung der Gebührenanhebung der richtige Weg, so der Stadtchef weiter.
Bernd Gramlich (SPD) begrüßte das vorgeschlagene „Moratorium“ zu den Betreuungsgebühren. „Jeder habe das Recht auf einen Kita-Platz“, sagte der Stadtrat. Michaela Schilling (CSU) entgegnete, dass kein Elternteil seine Kinder in die Krippe geben müsse. Die Entscheidung darüber solle jedes Elternteil selbständig treffen können. Was die Kosten betrifft, könne sich die Stadträtin eine Erhöhung des städtischen Zuschusses auf 40 Prozent vorstellen. Nach welchem Schlüssel die Kosten für die Kinderbetreuung künftig berechnet werden sollen, muss noch geklärt werden. Alle Stadträte stimmten einer Nicht-Anhebung zu.
Dass Buchloe eine Stadt bleibt, die auch in Zukunft von ihrer wirtschaftlichen Dynamik lebt, zeigt sich an der starken Nachfrage nach zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen. Stadträtin Klein sagte dazu gegenüber dem Kreisboten: „Buchloe wächst und wächst. So schnell können wir nicht bauen.“ Kämmerer Peter Martin erklärte, dass die Kita „Gennachspatzen“ an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen sei: „Die Betreuungsplätze sind ausgeschöpft.“ Die kurzfristige Lösung sieht der Finanzchef wie der Stadtrat im Anbau einer Containeranlage für maximal vier Jahre. Rund 365.000 Euro würde die Stadt die Containermiete kosten.
Ein ähnliches Bild bietet sich an der Meinrad-Spieß-Grundschule, an der derzeit drei Betreuungsgruppen mit rund 50 Kindern die Mittagsbetreuung besuchen. Seitdem die dritte Gruppe an der Schule eingerichtet worden ist, wurde die Betreuung sogar bis vier Uhr nachmittags ausgedehnt. Allerdings gehen Schulleitung und Verwaltung von einem weiteren Kinderbetreuungsbedarf für das kommende Schuljahr aus. Auch hier herrschte Einigkeit über die Lösung: eine Container-Lösung muss her!
Der Plan der Stadt: Auf den Flächen des Pausenhofs sollen zwei Container aufeinandergestapelt werden, der obere erhält eine Treppe und damit einen eigenen Zugang. So fänden bis zu 25 Kinder pro Gruppe und Container Platz, sagte Kämmerer Peter Martin. Die Gesamtkosten für den veranschlagten Zeitraum von 36 Monaten beliefen sich damit auf rund 150.000 Euro, ergänzte er. Angesichts der hohen Mietkosten für beide Containeranlagen wandte Stadträtin Schilling ein, ob es nicht sinnvoll sei, die benötigten Container gleich zu erwerben und gegebenfalls wieder zu verkaufen. Das werde die Stadt prüfen, versprach Bürgermeister Pöschl. Die Stadträte stimmten der Container-Lösung einvernehmlich zu.