An der Grenze des Leistbaren
Die ursprünglich bis 2026 anvisierten Investitionen wären so umfangreich gewesen, dass man sich im Hinblick auf eine seriöse Haushaltsführung mit einem „abgespeckten Programm“ begnügen muss, das sich auf das Notwendigste beschränkt.
„Wenn wir alle im Zeitraum ursprünglich geplanten Investitionen in Angriff nehmen würden“, sagte Pferner, „käme eine Nettoverschuldung von 127 Millionen Euro zustande, was gegen die allgemeinen Haushaltsgrundsätze nach Artikel 61 der Geschäftsordnung verstoßen würde.“ Ziel sei es daher, bis 2026 eine Neuverschuldung bis zur Obergrenze von 45,6 Millionen Euro einzuhalten. „Hier darf man nicht mehr danach fragen, was wünschenswert, sondern, was leistbar ist“, unterstrich Pferner. Damit einher gehen eine optimistische Veranschlagung der Steuererträge, Budgetkürzungen sowie eine Veranschlagung der Investitionen auf Höhe des durchschnittlichen Mittelabflusses der Vorjahre.
Dennoch sind die geplanten Investitionen enorm: Gesamtkosten von rund 18 Millionen zum Unterhalt und Bau von Straßen und Wegen (inklusive Radwegekonzept), knapp 7 Millionen für Neubau und Erweiterung von Kanalsystemen und Kläranlagen, 3,5 Millionen für die Sanierung und Erweiterung der Kulturwerkstatt in den Jahren 2023/2024 sowie 26,7 Millionen Euro Gesamtkosten für den Neubau beziehungsweise die Erweiterung von freien und kommunalen Kindergärten, Horten und Krippen. Für entsprechende Maßnahmen an sechs Schulen der Stadt und für den Neubau der Turnhalle am Krautlusweg werden bis 2026 Gesamtkosten von 88,4 Millionen Euro veranschlagt.
Aufgrund der Tatsache, dass noch während der Sitzung eine Reihe von Anträgen erfolgreich eingereicht worden waren (unter anderem 3 Millionen mehr für Grunderwerbe der Stadt), werden einige der Zahlen noch in Bewegung bleiben. Bis kommenden März werden ein neuer Haushaltsplan und ein neuer Finanzplan entworfen, der dann wiederum dem Finanzausschuss und zuletzt dem Stadtrat vorgelegt wird.
Referatsleiter Pferner geht übrigens nicht davon aus, dass ein Nachtragshaushalt gebildet werden muss, will das aber auch nicht komplett ausschließen, denn es könne sein, dass im Fall, dass einige Maßnahmen schneller vonstatten gehen als angenommen, es auch zu höheren Finanzabflüssen im Geschäftsjahr 2023 kommen könne.