Drei Gruppen auf zwei Geschossen
Entgegen der ersten Vorplanung soll das Gebäude nun mit zwei Vollgeschossen errichtet werden, wie Stadtbaumeister Stephan Müßig ausführte. Im Erdgeschoss sollen zwei Kitagruppen und im Obergeschoss eine weitere Platz finden. Dort könne zudem ein Aufenthalts- beziehungsweise Schutzraum für die Waldkindergartengruppe eingerichtet werden. Ursprünglich war dieser bei der Kita Storchenkinder geplant, aber die neue Kita liegt näher, ergänzte Barthelmes. Weitere Flächen im Obergeschoss könnten beispielsweise als Appartements für städtisches Personal in sozialen Berufen dienen.
Der momentane Bedarf bestehe bei zwei Gruppen, sodass mit der dritten bereits ein Puffer eingeplant sei, antwortete Barthelmes auf Karin Pfisterers (UBI) Frage nach einer vierten Gruppe. Grundsätzlich wäre eine Erweiterung im Obergeschoss jedoch möglich. Thomas Reiter (FDP) lobte die Zweigeschossigkeit, da damit der Flächenverbrauch möglichst gering gehalten werde. Dem schloss sich Benjamin Leinsle (CSU) an und merkte an, dass sich aus dem – gegebenenfalls WG-tauglichen – Wohnungsangebot ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Kommunen bei der Personalsuche ergeben könne. Ganz anders sah das Cai von Restorff (Grüne): „Soziale Appartements sind hier fehl am Platz, weil man sich in Honsolgen nicht einmal etwas zu essen kaufen kann“.
16 oder drei Parkplätze?
Mehreren Stadträten war es ein Dorn im Auge, dass die angedachten 16 Parkplätze nach der Empfehlung des Hauptausschusses auf der anderen Seite der Straße vorgesehen sind. „Man nimmt ein Grundstück für Parkplätze her? Das geht gar nicht“, befand von Restorff. „Kann man nicht so planen, dass alles auf einem Grundstück unterkommt?“ Auch Manfred Beck (SPD) hielt diese Parkplatzvariante für Platzverschwendung, zumal sie die meiste Zeit des Tages leer stünden und bekam Unterstützung von Pfisterer, die nicht einsah, Wohnraum für Parkplätze zu opfern. Dritte Bürgermeisterin Elfriede Klein (Grüne) fand das Nebengrundstück ebenfalls besser für Wohnraum geeignet.
Die Verwaltung hingegen argumentierte, dass die westlich angelegten Parkflächen zur Entzerrung dienten und auch aus Verkehrs- und Sicherheitsgründen dort besser gelegen seien. Während diese Ansicht in Michaela Schillings (UBI) Augen Sinn ergab, fragte sich von Restorff, wie mehr Sicherheit gewährleistet werden könne, wenn die Kinder eine Straße überqueren müssten. Laut Stellplatzverordnung sind bei 75 Kindern übrigens lediglich drei Parkplätze vorgeschrieben, die laut Müßig auch direkt an der Kita gebaut werden könnten. Abstriche müssten bei dieser Variante aber bezüglich der Appartements, für die ebenfalls Stellplätze nötig wären, gemacht werden. Letztlich stimmte die Mehrheit für die Einbeziehung der gegenüberliegenden Fläche für Parkflächen.
Damit haben die Stadträte die Rahmenplanung für die Kita in Honsolgen geschaffen – nun sind die Planer am Zug. Durch eine Mehrfachbeauftragung im Vergabeverfahren werden alternative Lösungsvorschläge mehrerer Architektenbüros eingeholt. Etwa 30 Wochen wird dies laut Stadtverwaltung in Anspruch nehmen.