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Gebühren für Kinderbetreuung in Kaufbeuren steigen

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Von: Mahi Kola

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KITA-Arrangement mit Playmobilfiguren und Geldscheinen
Kosten für Kitas steigen – so auch die Gebühren. © Kola

Kaufbeuren – Ab September 2023 sollen die Gebühren für Kinderbetreuung in Kaufbeuren steigen. Gestiegene Kosten durch die Inflation und Energiekrise machten eine Anpassung der Kindergarten-, Hort- und Krippengebühren nötig. Für diesen Schritt gab es in der jüngsten Jugendhilfeausschuss-Sitzung bei den Ausschussmitgliedern gemeinhin Verständnis, aber auch kritische Stimmen.

Für Eltern von Kindergartenkindern heißt das, dass sie erstmals seit viereinhalb Jahren wieder einen Monatsbeitrag zahlen müssen – zumindest, wenn die Buchungszeit vier Stunden täglich übersteigt. Durch den 100-Euro-Zuschuss des Freistaats waren die Gebühren, unabhängig von den Buchungszeiten, seit April 2019 gedeckt. Kostenlos bleibt für Kindergartenkinder dank des Zuschusses auch weiterhin die Kernbuchungszeit von bis zu vier Stunden täglich. Die Zuzahlungen für die weiteren Buchungszahlen fielen durch den Zuschuss größtenteils „moderat“ aus, wie Tanja Stölzle, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung bei der Stadt Kaufbeuren, in der Sitzung erläuterte. Die Krippengebühren seien zuletzt im Jahr 2011, die Kindergarten- und Hortgebühren 2017 erhöht worden. Laut Stölzle sei die Anpassung der Gebühren wegen gestiegener Kosten und „um die gute Qualität der pädagogischen Arbeit weiterhin zu sichern“, dringend notwendig. Was die Krippenbeiträge betrifft, soll ein Platz künftig zwischen 90 und 360 Euro kosten. Bei Buchungszeiten über sieben Stunden täglich werden die Eltern ab September 2023 stärker an den Kosten beteiligt.

Da sich die freien Träger verpflichtet haben, in den Kauf­beurer Kitas die gleichen Gebühren wie die Stadt in ihren Einrichtungen zu erheben, wurden im Vorfeld mit deren Vertretern verschiedene Varianten diskutiert. Die Elternbeiräte zeigten dabei Verständnis für die Erhöhungen, auch wenn manche den Zeitpunkt dafür ungünstig sahen, so Stölzle. Im Vergleich zu anderen Kommunen wie Kempten, Memmingen, Markt­oberdorf und Buchloe seien die neuen Gebühren Stölzle zufolge immer noch im günstigeren Bereich, zumal auch in diesen Städten und Gemeinden künftig eine Erhöhung zu erwarten sei.

Darin, dass man angesichts der aktuellen Herausforderungen um eine Anpassung der Beiträge nicht umhin komme, waren sich auch die Stadträte einig. Allerdings müsse dabei auch die Situation der Eltern berücksichtigt werden, fand etwa Ausschussmitglied Ralf Trinkwalder: Die Kindergelderhöhung ab Januar werde zum neuen Betreuungsjahr somit quasi „aufgefressen“. Dem schloss sich Holger Jankovsky (Grüne) an. Er gab zu bedenken, dass die Veränderungen vor allem einkommensschwache Familien vor Schwierigkeiten stellen könnten. Für Eltern mit erhöhtem Betreuungsbedarf sei das „zu viel Belastung“. Wenn beide Elternteile berufstätig, oder Mutter oder Vater alleinerziehend sind, seien sie schließlich auf Betreuung für ihre Kinder angewiesen, so Jankovsky. Ein Betreuungsbedarf ab sieben Stunden täglich sei laut Stölzle mit einem höheren personellen Aufwand und mehr Kosten verbunden – deshalb sei es hier unumgänglich, die Eltern stärker zu beteiligen.

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