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Kaffeeklatsch im Rathaus

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3047 Lebensjahre versammelten sich vergangenen Donnerstag im alten Sitzungssaal des Kaufbeurer Rathauses oder auch 541 Jahre Stadtratsarbeit in Kaufbeuren. Zum ersten Gedankenaustausch der ehemaligen Stadtratsmitglieder wurde zum gemütlichen Kaffeeklatsch geladen. Daraus soll sich ein Stammtisch entwickeln. Den Anstoß lieferte Charlotte Brendel, die zusammen mit Christa Becker-Hansen für ihre lang- jährige Arbeit im Stadtrat an dem Nachmittag auch geehrt wurde.

Es sei Brendel schon immer ein Anliegen gewesen, dass es ein solches Treffen gibt, denn auf diesem Wege könne das „neueste Insiderwissen“ erfahren werden. Das erste gemütliche Treffen bei Kuchen, Kaffee und vielen bekannten Gesichtern organisierte zwar die Stadt Kaufbeuren, doch Oberbürger- meister (OB) Stefan Bosse ließ die Gelegenheit nicht verstreichen und bat Brendel darum, sich um die folgenden Treffen zu kümmern. Diese schlug vor, entweder sich zweimal im Jahr zum Kaffee im Rathaus zu treffen oder wirklich zu einer richtigen Stammtischrunde. 75 ehemalige StadträtInnen wurden angeschrieben, 43 ließen sich den Austausch mit früheren KollegInnen nicht entgehen. Die fehlenden Räte haben sich, wie bei einer richtigen Stadtratssitzung, vorher beim Oberbürgermeister entschuldigt. Dieser verkündigte dann: „Viel hat sich seit damals nicht geändert. Die Probleme waren immer groß und schier unüberwindlich.“ Dennoch gebe es positive Dinge zu berichten. So wurde jetzt der Aufzug mit dem der Altbau erreicht werden kann, fertiggestellt. Zugang besteht vom Innenhof auf der Rückseite des Rathaus Altbaus. Über diesen freue sich bereits der Getränkelieferer, sagte Bosse mit einem Lächeln. Auch „Amtsopa“, wie er sich selbst liebevoll nennt, Rudolf Krause meldete sich an dem Nachmittag zu Wort. Er erinnere sich noch gut an die Zeit, als er Stadtrat und später Oberbürgermeister war und die Sitzungen noch im Sitzungssaal des heutigen Altbaus stattfanden. Als besondere Krönung des Treffens ehrte OB Bosse Charlotte Brendel für insgesamt 18 Jahre (1.5.1990 bis 30.4. 2008) aktive Arbeit im Stadtrat, unter anderem als Fraktionssprecherin der FDP. Schwerpunkte ihrer Arbeit seien der Haushalt, das Stadtmarketing, der Umweltschutz sowie das Krankenhauswesen gewesen. „Sparen war oft der Tenor ihrer jeweiligen Haushaltsreden. Dies war als Finanzbeamtin vielleicht auch berufsbedingt“, sagt Bosse. Brendel sei darüber hinaus eine Frau mit einer sozialen Ader und einem großen Herzen für die Sorgen der Bürger. „Es freut mich sehr, dass sich Charlotte Brendel als Vorstandsmitglied des Verkehrsverein (seit 2005) ehrenamtlich für die Allgemeinheit und für die Stadt Kaufbeuren engagiert“, betont Bosse. Ebenfalls überreichte Bosse die Ehrenurkunde, die Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterzeichnete, an Christa Becker-Hansen (Freie Wähler), die seit dem 1. 5. 1990 bis heute (19 Jahre) im Kaufbeurer Stadtrat aktiv an der lokalen Politik mitwirkt. „Die gesamte Kulturpalette der Stadt liegt ihr am Herzen, zum Teil gestaltet sie diese auch selbst mit, beispielsweise mit Theaterauftritten und Gesangseinlagen bei Aufbruch/Umbruch“, so Bosse. Becker-Hansen ist Mitglied des Kulturausschusses und Beirat des Kulturrings. „Besonders tätig ist sie in der Seniorenarbeit; sie ist Mitglied im Seniorenbeirat sowie Mitglied des Verwaltungsrates der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren“, berichtet Bosse und führt aus, dass sie durch ihren „lebensfrohen und farbenfrohen Lebensstil“ eine Bereicherung für die Stadt sei. Auch Sophia (6), Fabian (10) und Felix Jüngling (11), die mit ihrem musikalischen Talent die ehemaligen StadträtInnen an dem Nachmittag begeisterten, dichten extra ein Lied für Becker-Hansen, welches im Refrain lautete: „Musikschule und Kultur- werkstatt wären ohne dich schon platt.“

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