Bahnhofsfest
In der Expressguthalle des Bahnhofs in Kaufbeuren war die Modelleisenbahnanlage der Eisenbahnfreunde Kaufbeuren vom „Bahnhof Pforzen“ sowie die östliche Bahnhofseinfahrt des Kaufbeurer Bahnhofs mit der markanten historischen Wertachbrücke zu sehen. Auf dem Bahnhofsvorplatz drehte die Kindereisenbahn der EFK ihre Runden. Weiter waren historische Feuerwehrfahrzeuge zu sehen und ein historischer Bus aus der Schweiz fuhr interessierte Besucher in das Feuerwehrmuseum, wo neben der Feuerwehrausstellung das Diorama vom Zugunglück in Aitrang zu besichtigen war.
Segnung und Taufe
Der Höhepunkt des Bahnhofsfestes war eine – in Deutschland einmalige – Doppel-Zugtaufe, unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisters Stefan Bosse und vor zahlreichen Zuschauern. Ein roter DB Regio-Zug und ein blau-weißer Zug der Bayerischen Regiobahn BRB wurden zunächst von Pfarrer Holger Laske, Vikarin Patricia Müller und Stadtpfarrer Bernhard Waltner in einer ökumenischen Zeremonie gesegnet.
Im Anschluss daran äußerte Schirmherr Bosse in seinen Grußworten seine Zufriedenheit über eine bestehende Eisenbahnanbindung Kaufbeurens. Man müsse zwar noch in Buchloe umsteigen, aber wichtig sei ihm, dass es attraktive Angebote gebe. Die neuen Züge seien einladend und er dankte den beteiligten Bahnlinien für ihr Kommen. Er konnte auch mit Neuigkeiten aufwarten: „Der letzte Stand war, dass die Bahn den Bahnhof verkaufen wollte. Neu ist, dass der Bahnhof nicht verkauft wird. Weil er im Jahr 2026 barrierefrei wird, will ihn die Bahn behalten und selbst weiterentwickeln.“ Bosse bat die Kaufbeurer Bürger noch um etwas Geduld, aber er sei zuversichtlich, dass das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Der bayerische Landtagsabgeordnete und Kaufbeurer Stadtrat Bernhard Pohl (FW) erinnerte daran, dass schon noch Aufgaben auf die Bahn warten, denn das Allgäu sei das größte „Dieselloch“ Deutschlands. „Eine starke Wirtschafts- und Tourismusregion braucht die mittelfristige Elektrifizierung der Bahnstrecken“, verlangte Pohl. Unter Beifall der Besucher forderte er auch von der Bahn den „Mitternachtszug“ am Freitag, Samstag und Sonntag.
Im Anschluss taufte MdL Pohl den roten DB Regio-Triebwagen vom Typ VT 633 auf den Namen „Kaufbeuren“, enthüllte den Schriftzug und das Wappen und taufte den Zug mit Sekt.
Schirmherr Stefan Bosse taufte den blau-weißen Triebwagen der BRB vom Typ LINT ebenfalls auf den Namen „Kaufbeuren“, enthüllte den Schriftzug und das Wappen dort und besprühte in bester Formel-1 Manier den Zug mit Sekt. Alle Beteiligten wünschten den Zügen allzeit eine gute Fahrt.
Von Wolfgang Krusche