Seine Wurzeln habe das Unternehmen im Deutschen Zentrum für Lust- und Raumfahrt, referierte der Vorstand und Mitbegründer von Agile Robots Peter Meusel, weshalb das Startup von Anfang an auf die aktuellsten Forschungsergebnisse und hochqualifizierte Ingenieursleistungen zurückgreifen konnte.
„Wir haben in China begonnen, um nun mit abgearbeiteten Kinderkrankheiten nach Deutschland zu kommen“, berichtete Meusel und erwähnte in diesem Zusammenhang die anderen Lohnstrukturen und Sicherheitsauflagen in dem asiatischen Land. Die Lücke zwischen KI und Robotik wolle man mit der Entwicklung von Systemen schließen, die eine hochmoderne Kraftsensitivität auf sieben Achsen mit einer intelligenten Bildverarbeitungstechnologie verbinden. „Unser Ziel ist eine Produktpalette, die vom Industrieroboter bis zum Pizzalieferanten reicht“, sagte Meusel und kündigte an, im Jahr bis zu 2500 Roboter bauen zu wollen, die über eine derartige Sensibilität verfügen, dass unter dem Kommando einer einzigen Steuereinheit drei bis fünf Roboter zusammenarbeiten können.
Ebenfalls geladen war Helmut Schmid, Vorstand des Deutschen Robotikverbandes, der Unternehmen jeder Größe in Deutschland durch den Einsatz von Robotertechnik wettbewerbsfähiger machen möchte. „2030 werden uns in Deutschland vier bis fünf Millionen hochqualifizierte Arbeitskräfte fehlen“, prognostizierte Schmid. Finanziell bedeute das einen Verlust an Wirtschaftsleistung in Höhe von 86 Milliarden Euro. Eine Zuwanderung von Arbeitskräften, so Schmid weiter, könne diese Lücke niemals alleine schließen. Immer weniger junge Menschen seien heute bereit, eine Ausbildung zum Facharbeiter zu machen. Daher brauche man zunehmend Roboter, die solche Aufgaben übernähmen. „Aus Schweißern werden Bediener von Maschinen“, kündigte Schmid an. „Der E-Commerce ist der am schnellsten wachsende Markt zurzeit“, so der Verbandschef weiter, „daher brauchen wir jede Menge mobile Roboter.“ Dasselbe gilt für Schmid bei der Landarbeit, vor allem wegen des Schwunds bei den Saisonarbeitern und beim Baugewerbe, wo der Fachkräftemangel bereits ernste Konsequenzen hat.
Dass die gesamte Wirtschaftsleistung bald von Maschinen erbracht wird, ist aktuell nicht zu befürchten. Die Agile Robots AG beispielsweise sucht gerade händeringend nach Fachkräften.