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Hommage an Komponistinnen

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Von: Ingrid Zasche

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Konzert zum Weltfrauentag, Stadtsaal Kaufbeuren, Martin Klein mit Julia Kuhn (li,)und Bianca Riesner 2023
Verbeugung mit den internationalen Virtuosinnen: Martin Klein mit Julia Kuhn (li,)und Bianca Riesner. © Zasche

Kaufbeuren – Als Dank im Namen der Stadt Kaufbeuren an alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger hatte OB Stefan Bosse zum Internationalen Frauentag wieder zu einem Konzert in den Stadtsaal eingeladen. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke von Komponistinnen – sowohl bekannt als auch weniger bekannt. 

Als Interpretinnen konnte Musikschulleiter und Pianist Martin Klein für diesen besonderen Konzert­abend zwei herausragende Musikerinnen vom „Orchestra of the Age of Enlightenment“ gewinnen: An der Violine ­Julia Kuhn, die Kaufbeurer (Jugend-)Kulturpreisträgerin von 2004, und die aus Österreich stammenden Cellistin Bianca Riesner. Die beiden international gefragten Musikerinnen haben schon oft miteinander musiziert.

Martin Klein hatte nicht nur die Klavierparts der Stücke, sondern auch die Moderation des Abends übernommen. Kenntnisreich führte er in Leben und Werk der Komponistinnen ein, die zeitlebens mit männlichen Vorurteilen gegenüber einer beruflichen musikalischen Ausbildung für Frauen zu kämpfen hatten. Oft publizierten sie daher ihre Werke unter männlichen Pseudonymen.

Auftakt in Dunkelheit

Eingangs spielte Bianca Riesner – in völliger Dunkelheit, damit das Beobachten der Künstlerin nicht von der Musik ablenkt – ein Prelude für Cello-Solo von der tatarischen Komponistin Sofia Gubaidulina. Gubaidulina (geboren 1931) ist eine Schülerin von Dmitri Schostakowitsch. Die weltweit anerkannte Künstlerin wohnt seit 1992 in der Nähe von Hamburg. 2018 wurde sie nach vielen anderen Mitgliedschaften in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.

Anschließend interpretierte Julia Kuhn die „flirrend-impressionistische“ Violinmusik „Midsummer Moon“ der Amerikanerin Rebekka Clarke (1886-1979). Vor der Pause erklang das wunderschöne – aber für die Musiker auch höchst anspruchsvolle – Klaviertrio d-Moll op. 11 von Fanny Hensel (1805-1847). Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, war die ältere Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das erst kurz vor ihrem Tod entstandene Klaviertrio gilt als „geglückte romantische Beethoven-Rezeption“ und wurde 1850 posthum veröffentlicht.

Romantischer Höhepunkt mit Clara Schumann

Nach der Pause spielte Martin Klein zwei Stücke aus „Femmes des Légende“ von der französischen Komponistin Melanie Bonis (1858-1937), bevor als Höhepunkt und Abschluss das Klaviertrio g-Moll op. 17 von Clara Schumann (1819-1896) an der Reihe war. Die Ehefrau von Robert Schumann war laut Martin Klein „DIE große Pianistin des 19. Jahrhunderts“, eine der wenigen, die „als Musikerin ihr Auskommen hatte“. Und unter ihren zahlreichen Kompositionen war das Klaviertrio op. 17 schon zu ihren Lebzeiten das bekannteste Werk.

Langanhaltender Beifall mit Klatschen und Trampeln bewies, wie ausnehmend gut dem Konzertpublikum die Darbietung gefallen hatte.

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