„Die Finanzierungslücke kommt bei uns, wie auch bei allen anderen Krankenhäusern daher, dass es einerseits Leistungseinbußen gab, andererseits die Kosten für Personal und Schutzausrüstungen gestiegen sind“, erklärte Landrätin Maria Rita Zinnecker, die zudem Verwaltungsratsvorsitzende des KU ist. Sie berichtete, dass erneut alle planbaren Operationen verschoben werden mussten. Gleichzeitig entstanden hohe Personalkosten. Die Anschaffung teurer Schutzbekleidung sowie weiterer, kostenintensiver Ausrüstungsgegenstände für die Mitarbeiter war notwendig, um die Hygieneschutzmaßnahmen auf Stand zu halten. Hinzu käme, dass das Maximum an Intensivbetten weiterhin nicht belegt werden könne, weil dafür das Fachpersonal fehle, so die Landrätin. „Unsere Kliniken kämpfen. Es ist unglaublich, was Corona mit uns macht.“
Das Defizit der Kliniken hat nun auch erhebliche Folgen für den Kreishaushalt und die künftige Kreisumlage, also die Zahlungen, die die kreiseigenen Gemeinden an den Landkreis zu leisten haben. Hier sei, so die Kreiskämmerin, eine Erhöhung der Kreisumlage unumgänglich. Denn zur Finanzierung der zu erwartenden 1,4 Millionen Euro für 2021 und weiteren Jahresfehlbeträgen des KU wird der Landkreis 500.000 Euro ab 2022 aus der erhöhten Umlage generieren. „Zur Finanzierung der Nachzahlungsbeträge sollen diese nicht in voller Höhe, sondern in jährlichen Teilbeträgen aus der Kreisumlage eingeplant werden.“ Damit wird sich die Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf 44,3 erhöhen, sagte die Kreiskämmerin.
„Wir sind mit dieser Situation nicht alleine“, sagte Zinnecker. „In allen Kliniken in Bayern, wenn nicht sogar bundesweit, ist die Lage angespannt.“ Ein schwacher Trost angesichts der weiteren Aussichten: Für 2022 rechnet das kommunale Klinikunternehmen bereits jetzt mit einem Fehlbetrag von rund 4,9 Millionen Euro.