»Leckere« Infos für alle Sinne
Die Staatliche Technikerschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Hauswirtschaft und Ernährung in Kaufbeuren, hatte vergangenen Freitag zu einem Infotag eingeladen. Und was es da zu sehen und zu hören gab, war so interessant, dass Schulleiterin Elisabeth Hiepp mit berechtigtem Stolz eine Führung der Ehrengäste, unter anderen Landrat Johann Fleschhut und der Kaufbeurer Oberbürgermeister Stefan Bosse, durch „ihre Schule" vornehmen konnte.
Die Schülerinnen des ersten und zweiten Studienjahrgangs hatten sich in Projektgruppen verschiedener Themenbereiche angenommen. Betrat man den ersten Raum im ersten Obergeschoss, dann waren da drei Tische zu verschiedenen Anlässen hübsch gedeckt: Zum Thema Kommunion, Muttertag und - eine etwas ausgefallene Idee - „Fluch der Karibik". Der KREISBOTE wollte natürlich von den dort anwesenden beiden jungen Damen Christine Förg (aus Fürstenfeldbruck) und Maria Forstner (aus Uttenweiler in Baden-Württemberg) zu deren Thema: „Service und Gestaltung" einiges wissen. Zuvor stand aber die Klärung der Frage: „Wieso aus Baden-Württemberg?“ Maria Forstner: „Weil es diese Art der Technikerschule, mit der Möglichkeit der Fachhochschulreife nur in den Freistaaten Bayern und Sachsen gibt.“ Zurück zum „Fluch der Karibik": Zum Abschlussabend des halbjährigen Kurses (Wahlfach) in Bad Wörishofen hatten sich Christine und Maria was Besonderes einfallen lassen. Eine sogenannte „Henkersmahlzeit" sollte es sein, deshalb lautete die eigens dafür erstellte „Speisekarte": 'Amuse-Gueule' Das Grauen auf acht Beinen (Krabbencocktail); Zwei Piraten begegnen sich (Feldsalat mit geräucherter Forelle in Preiselbeer-Sahnemeerrettich); Zwei Gegensätze, die frontal aufeinander prallen (Karottencremesuppe mit frittierter Sesamkarotte); Zwei Feinde treffen blutig aufeinander, dies wird eine radikale Schlacht (Hähnchen-Schenkel mit Ofenkartoffel und dreierlei Dips, Wasabiröllchen mit Lachsfüllung); und als Dessert: Eine schwarz-goldene Sünde! Übrigens: Beide jungen Damen stammen von einem Bauernhof, sind aber nicht in der Landwirtschaft tätig. Die beiden zweiwöchigen Praktika wurden bei „Urlaub auf dem Bauernhof" und im „Großhaushalt" (Hotel bzw. Altenheim) absolviert. In der Lehrküche konnten die Besucher des Infotages alkoholfreie Mixgetränke verkosten, im zweiten Obergeschoss gab es das Projekt „Kartoffel", mit einer eigens erstellten Kartoffelfibel und im Kellergeschoss konnte im Nähsaal die Herstellung von Haus-/Heimtextilien betrachtet werden. In der „Objektreinigung" lernen die Schülerinnen Hygiene und Reinlichkeit - dazu stehen, so Schulleiterin Elisabeth Hiepp, fast alle Geräte, die es auf dem Markt gibt, der Schule zur Verfügung. Ferner wird „Wäschepflege im Großhaushalt" gelehrt und die Großküche ist für die Verpflegung der 21 Studierenden im ersten Schuljahr und der 18 im zweiten Schuljahr zuständig. Zusätzlich ist ein Wohnheim, in dem Doppel- und einige Einzelzimmer zur Verfügung stehen, vorhanden.