Lions Club Kaufbeuren begeht 60-jähriges Jubiläum

Kaufbeuren – Ein Verein, dem Mitglieder angehören wie der Past-Präsident und Pressebeauftragter Dieter Schaurich, Bassist der mehrfach preisgekrönten Mundartband „Mauke“ oder der Kabarettist Wolfgang Krebs, ein solcher Verein ist bei der Programmgestaltung von Jubiläumsfeiern fein heraus. Wolfgang Krebs und Dieter Schaurich sind Mitglieder des Lions Clubs Kaufbeuren und so konnte es dieser bei seiner kürzlich stattgefundenen Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen im Stadttheater ordentlich krachen lassen.
Mauke – „die einzige Band weltweit, die Paurisch singt“, merkte Moderator Krebs an, hatte für die musikalische Umrahmung natürlich wieder passende Hits umgedichtet, allen voran sinnigerweise „The Lion Sleeps Tonight“. Jahrespräsident Wendelin Burkhardt, der dieses Jahr ebenfalls seinen 60. Geburtstag feierte, konnte neben fast allen Clubmitgliedern auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Oberbürgermeister Stefan Bosse und Distrikts-Governor des Lions Clubs Gerhard Potuschek lobten in ihren Grußworten das 60-jährige Engagement der Lions. Sie machten an vielen sozialen Schlüsselstellen den entscheidenden Unterschied aus, wie es der OB formulierte. Potuschek erinnerte daran, dass bereits vier Jahre nach der Gründung des ersten deutschen Lions Clubs in Düsseldorf 1958 der Kaufbeurer Club entstand. Getreu dem Lions-Motto „We serve“ (zu Deutsch: Wir dienen) seien die Löwen immer dann zur Stelle, wenn sich jemand nicht mehr selbst helfen könne und Hilfe zu einem würdevollen Leben benötige.
Für drei verdiente Kaufbeurer Mitglieder hatte Potuschek den „Governor’s Appreciation Award“ im Gepäck, die höchste Auszeichnung, die ein Governor vergeben kann. Die Laudationes für die Geehrten stammten aus der Feder des früheren Stadtarchivars Dr. Stefan Fischer. Die Awards sowie der persönliche Wimpel des Governors gingen an den langjährigen Schatzmeister Bernd Kuhn, an Wilfried Kerz, der dreimal das arbeitsintensive Amt des Club-Sekretärs innehatte und an Ulf Jäkel, mehrfacher Jahrespräsident, Club-Sekretär und Kassenprüfer. Letzterer erhielt zudem mit einem Schreiben des Präsidenten von Lions International für seine fast 50-jährige Vereinstreue einen Chevron Award mit einem großen blauen Winkel für jeweils zehn Jahre Mitgliedschaft. Jäkel (Jahrgang 1945) scherzte gut gelaunt, er sei selbstverständlich nur deshalb schon so lange im Verein, weil er mit zwölf Jahren von seinen Eltern angemeldet wurde, die bis zu seiner Volljährigkeit mit 18 den Beitrag bezahlt hätten. Das konterte Präsident Burkhardt mit der Bemerkung, dass die Volljährigkeit bis 1975 erst mit 21 Jahren erreicht wurde...
Im Anschluss präsentierten – stellvertretend für viele weitere soziale und kulturelle Projekte der Kaufbeurer Lions – drei Vertreter von unterstützten Einrichtungen ihre Aktionen: Birgit Kern-Harasymiw berichtete von der Kinder-Filmzeit, die dank Lions 2022 erstmals wieder möglich war. Gertrud Sauter von den Kaufbeurer Tafeln stellte fest, dass aufgrund der vielen Flüchtlinge und der allgemeinen Not durch die Inflation die Unterstützung der Lions notwendiger sei denn je. Und Tanja Mayer schilderte ihren Einsatz in der Jörg-Lederer-Mittelschule, bei dem jungen Menschen erfolgreich zur Berufsfindung verholfen werde. Governor Potuschek zeigte sich beeindruckt vom monatlich stattfindenden Lions-Büchermarkt, der einen nicht unbeträchtlichen Teil der Spendeneinnahmen generiere. Hier ging ein großer Dank an Familie Schoder für das kräftige Entgegenkommen beim Mietpreis. Schließlich beschrieb der Governor noch ein internationales Projekt zur Ausbildung von Augenärzten in Nairobi, die bis jetzt bereits rund 660.000 Kindern mit grauem Star das Augenlicht gerettet haben.
Der Song „Mit 66 Haaren“ von Mauke leitete über zur fehlenden Haarpracht von Kabarettist Wolfgang Krebs, auf dessen glattem Haupt die Perücken für seine Paraderollen umso besser sitzen: Zum Abschluss der Feier gratulierten zum Gaudium des Publikums Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger und der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber zum Jubiläum.
Anschließend gab es bei einem Stehempfang noch viel Gelegenheit zum Knüpfen von Kontakten und zum Austausch von Projekt-Ideen.