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„Marktplatz der Berufe“ an der Mittelschule Germaringen

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Mittelschule Germaringen: „Marktplatz der Berufe“ 2023
Anwesenheit ist Pflicht: Schon deshalb hatte sich eine große Menge Schüler und Eltern in der Aula der Mittelschule eingefunden. © Krusche

Germaringen – Zum 14. Mal hatte die Mittelschule Germaringen zum „Marktplatz der Berufe“ eingeladen. Schülerinnen und Schüler der 7., 8. und 9. Klassen kamen zahlreich, vielfach von ihren Eltern begleitet.

Auf die erwartungsvolle Frage, warum er heute hier sei, antwortet ein Schüler entwaffnend: „Weil ich muss.“ Und tatsächlich sind die Schüler zur Teilnahme an der Veranstaltung in den Abendstunden verpflichtet, mit Ausnahme derer, die schon einen Ausbildungsplatz haben. Und das sei bei der kompletten 10. Klasse der Fall, wie Thomas Fockler, Klassenleiter und SchuleWirtschaft-Experte erfreut mitteilen konnte.

Nikolaus Thomae von der Jugendsozialarbeit, der erneut den „Marktplatz der Berufe“ organisiert hatte, begrüßte rund 20 Firmen, Berufsfachschulen oder Bildungseinrichtungen, die ihr Ausbildungsangebot den interessierten Schülern vorstellten. „Inzwischen gibt es sogar mehr Anfragen von Firmen als wir Klassenzimmer zur Verfügung stellen können“, freute sich Thomae.

Erwartungen von Schülern und Eltern

Robin hat noch keine Idee, was er mal machen möchte, wie er unserer Zeitung mitteilte. Er habe ohnehin noch etwas Zeit, so der Siebtklässler. Seine Mutter Sabrina Schempp wird ihm bei der Suche helfen und baut auf die Praktika, die er noch machen wird. Laura aus der 7b erhofft sich Informationen zu verschiedenen Berufen. Sie interessiert sich für eine Ausbildung zur Erzieherin. Mit Laura ist Caroline Prudel, selbst Erzieherin in der Stiftung Biberburg in Pforzen. Prudel betont: „Wir gehen nach den Interessen der Kinder und unterstützen sie dann bei ihrer Berufswahl.“ Die Erzieherin ist zum ersten Mal auf dieser Veranstaltung. So wie Denis Lutzenberger, der Tochter Lucia begleitet. Sie hat ebenfalls noch etwas Zeit für ihre Berufsfindung. Ihr Vater stellt klar: „Sie wird ihre Berufswahl selbst treffen. Ich werde ihr Tipps geben. Denn Frauen haben es erfahrungsgemäß immer etwas schwerer im Berufsleben, weil sie Familienplanung und Job unter einen Hut bringen müssen.“ Auf dieser Veranstaltung will sich die Familie den kaufmännischen wie auch den technischen Bereich anschauen. Lucia selbst tendiert jetzt schon zur Verkäuferin oder zur Einzelhandelskauffrau.

Ausbildungschancen waren nie besser

Anne Rohr von der Firma Sensortechnik Wiedemann freute sich über das Interesse der jungen Leute. „Es besteht ein großer Bedarf im technisch-gewerblichen Bereich, beispielsweise bei den Elektronikern und Mechatronikern. Kaufleute dagegen sind einfacher zu finden.“ Sehr gesucht seien derzeit Auszubildende im Bereich Lagerlogistik. „Wir finden solche Veranstaltungen gut und präsentieren uns gerne, um interessierte Auszubildende zu finden.“

Konrektor Wolfgang Sima betonte bei der Begrüßung, dass die Ausbildungschancen für junge Menschen noch nie besser gewesen seien als heute. Gleichzeitig vermeldete die Bundesagentur für Arbeit Anfang des Jahres 22.000 Jugendliche ohne Ausbildungsstelle in Deutschland. Gleichzeitig sind 69.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Deshalb sei, so Sima, das Ziel dieses Abends,junge Menschen mit den Unternehmen in Kontakt zu bringen und für bestimmte Berufe zu begeistern. Im Anschluss konnten sich Schüler und Eltern über einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt informieren.
Von Wolfgang Krusche

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