Weltweit bekannt wurde Magdalena Jetelová als Bildhauerin monumentaler Holzskulpturen und als Installationskünstlerin. Doch auch ihr fotografisches Werk erfährt seit Jahren internationale Aufmerksamkeit. In der Ausstellung werden großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Werkzyklen „Atlantic Wall“ und „Iceland Project“ präsentiert. Das „Iceland Project“ ist dem transatlantischen Rücken gewidmet. Dieses rund 15.000 Kilometer lange Gebirge auf dem Meeresboden ist Teil eines geologischen Schwellensystems, das sich auf dem Boden der Ozeane über 70.000 Kilometer erstreckt und die ganze Erde umspannt. Island ist der einzige Ort, an dem ein zusammenhängendes, rund 350 Kilometer langes Teilstück des ozeanischen Gebirges über der Wasseroberfläche sichtbar wird. Entlang dieser geologischen Schwelle zeichnet Jetelová mit dem Laser eine Lichtspur unmittelbar ins Gelände. Viele der von der deutschen Wehrmacht zwischen 1942 und 1944 an den Küsten des Atlantiks und der Nordsee als Atlantikwall errichteten Bunker, Schieß- und Beobachtungstürme wurden nach Kriegsende nicht gesprengt, sondern der Natur überlassen und vergessen. Darauf legt die Künstlerin im Zyklus „Atlantic Wall“ Lichtzeichnungen, als wäre der Laserstrahl ihr Bleistift.
Die drei geradezu meditativen Filme von Clare Langan offenbaren die Schönheit und die Tragik von Veränderungsprozessen in Landschaften, in Metropolen oder auch in menschlichen Beziehungen. „Flights from the City“ beschreibt symbolisch das Erwachsenwerden und die Loslösung eines Kindes von der Mutter. In der Filminstallation „The Floating World“ (2015), zeigt Langan zunächst die irische Insel Skellig Michael am äußersten Rand Europas, auf der sich eines der am schwersten zugänglichen mittelalterlichen Klöster Irlands aus dem 7. Jahrhundert befindet. Dem folgen Aufnahmen der hypermodernen Metropole Dubai und der Karibikinsel Montserrat.
Den Film „The Heart of a Tree“ (2020) hat Langan gemeinsam mit dem Oscar-nominierten Kameramann Robbie Ryan in Island gedreht. Ein Filmstill daraus hat kürzlich den Vision Curtin O‘Donoghue Photography Prize gewonnen. In dem Film verknüpft die Künstlerin Bilder düsterer, verfallener Landschaften mit fantastischen, traumartigen Sequenzen. In diesen postapokalyptisch anmutenden Filmlandschaften befindet sich alles in langsam fließender Bewegung. Die Elemente Wasser, Erde, Luft, Nebel und Wolken scheinen zu schweben oder gar auf dem Kopf zu stehen, Licht und Sound entrücken den Betrachter der Wirklichkeit. Diese Komposition des Isländers Jóhann Jóhannsson haben die Ausstellungsmacher ganz bewusst über den Filmbereich hinaus der gesamten Ausstellung als Hintergrundmusik unterlegt.