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Großer Andrang beim Spatenstich für den Kreisbauhof Marktoberdorf-Geisenried

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Von: Felix Gattinger

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Spatenstich Kreisbauhof OAL 2023
Am großen Spaten (v. li.): Landrätin Maria Rita Zinnecker, Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell und Architekt Peer Gollnick – zusammen mit den Bauhofmitarbeitern und Vertretern der beteiligten Baugewerke. © Gattinger

Ostallgäu – Ein wichtiges Etappenziel, der erste konkrete Schritt zum Bau sei der heutige Spatenstich für den neuen Kreisbauhof Marktoberdorf-Geisenried, erklärte Landrätin Maria Rita Zinnecker am vergangenen Dienstag auf dem Baugrund neben dem Marktoberdorfer Tierheim an der Engratsrieder Straße nahe der B 472 bei Thalhofen. Als Großprojekt bezeichnete die Landrätin den Neubau, dementsprechend waren nicht nur etliche Kreisräte zu diesem symbolischen Akt angereist, auch ein überdimensionierter Spaten, den nur ein Riese hätte schwingen können, deutete auf die Größe des Unterfangens hin.

Der 70 Jahre alte Kreisbauhof im Gewerbegebiet Brückenstraße sei in die Jahre gekommen und in seiner Funktionalität nicht mehr zeitgemäß. Ferner erfülle er nicht die aktuellen Ansprüche an die Betriebssicherheit. 2020 habe man bereits die Architekturleistungen für einen Neubau vergegeben, blickte Zinnecker zurück, 2022 dann die Bauleistungen, (unter anderem an das Bauunternehmen Hubert Schmid, Häfele Holzbau, Körbel und Feneberg aus Füssen und WipflerPlan Marktoberdorf für die Freianlagen).

Das 3.500 Quadratmeter große Areal sei mit seiner Nähe zur Bundesstraße 12 und anderen wichtigen Verbindungsstraßen in die Umgebung äußerst verkehrsgünstig gelegen, so die Landrätin. „Mit dem neuen Bauhof sichern wir unsere Bauhof-Infrastruktur für den mittleren und südlichen Landkreis auf Jahrzehnte“, fügte Zinnecker hinzu. „Außerdem schaffen wir hier ein Betriebsgebäude erster Güte, das ein modernes Arbeitsumfeld und zeitgemäße Arbeitsabläufe ermöglicht.” Die umliegenden Freiflächen, so die Landrätin weiter, erlaubten bei Bedarf auch eine Erweiterung der Einrichtung vor Ort.

Bei der Planung alle mitgenommen

In seinem Grußwort kam der Architekt Peer Gollnick vom Planungsbüro der Dobler GmbH & Co. KG in Kaufbeuren auf das Alleinstellungsmerkmal seiner Firma zu sprechen, aufgrund dessen diese den Zuschlag bei der Vergabe erhalten hat. Zentral für die Planung seien nicht die Ideen der Planer, sondern die der späteren Nutzer des Gebäudes. Daher habe man auch nicht einfach ein Konzept geliefert, sondern erst mit einem gemeinsamen Workshop begonnen, bei dem man wirklich alle mitgenommen habe, und dabei seien sehr interessante Ansätze erarbeitet worden, die das Konzept maßgeblich beeinflusst hätten.

Der neue Bauhof wird im Wesentlichen aus zwei Gebäudekomplexen bestehen –  mit einer frostfreien Fahrzeughalle, einer Waschhalle, Werkstatt, Schlosser- und Schreinerei sowie hellen Büros für Bedienstete des Landratsamts. Energetisch, so der Architekt, habe der neue Bauhof mit der Norm KfW 40 einen hohen Dämmstandard. Außen herum gebe es Parkflächen und einen Bunker für Hackschnitzel. 

Hackschnitzel und Regenwasser

Bei der Wärmeversorgung sei man von Holzpellets auf Hackschnitzel umgeschwenkt, erklärte Landratsamtspressesprecher Stefan Leonhart auf Anfrage des Kreisboten, weil dies den Vorteil habe, dass beispielsweise durch Baumarbeiten im Landkreis eine Menge Hackschnitzel als Brennstoff anfallen, die man dann nicht zukaufen müsste. Für die Fahrzeugwäsche werde es eine 2-Kubik-Zisterne geben, so Leonhart weiter. Eine Gesamtversorgung der Gebäude mit Regenwasser sei geprüft worden, aufgrund geltender Hygienevorschriften jedoch wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen.
Insgesamt investiert der Landkreis rund neun Millionen Euro in den neuen Kreisbauhof, der Ende 2024 fertiggestellt sein soll.

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