Im Februar dieses Jahres erkannten die Ermittler, dass hinter den Fahrzeugdiebstählen Methode steckte, weil die Täter sich nahezu ausschließlich auf neuwertige Fahrzeuge des Typs Renault Master spezialisiert. Von November 2021 bis Ende Oktober 2022 waren der Gruppierung zwölf Diebstähle im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Memmingen, Türkheim, Illertissen, Sonthofen, Kaufbeuren und Nesselwang, in Niederbayern in Kirchroth und in Feldkirchen, in Unterfranken in Würzburg, in Oberbayern in Bruckmühl und in Polling sowie im direkt an Schwaben angrenzenden Baden-Württemberg in Ravensburg, Ofterdingen und Esslingen am Neckar zuzuordnen. Die Serie setzte sich über die Sommermonate fort, bis die Beamten Ende Oktober zuschlugen.
Zugriff im Oktober
Spezialkräfte der Polizei konnten einen 39-jährigen Verdächtigen in Ofterdingen (Tübingen) festnehmen, als dieser dabei war, zusammen mit einem 43-jährigen Komplizen einen weiteren Autodiebstahl zu begehen. Dem 43-Jährigen gelang die Flucht. Ein weiterer 25-jähriger Tatverdächtiger wurde in Memmingen festgenommen. Der Mann soll an zurückliegenden Diebstählen beteiligt gewesen sein.
Nach der Festnahme begannen die intensive Ermittlungsarbeit und die detaillierte Auswertung der Spuren, die jeweils an den Tatorten gesammelt worden waren. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart schätzt den Gegenwert der gestolenen zwölf Fahrzeuge insgesamt auf mehr als 600.000 Euro, bei den vorgenannten sieben Fällen in Schwaben alleine auf mehr als 200.000 Euro.
Die Tatverdächtigen sitzen seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft. Nach Abschluss der Ermittlungen legten die Kriminalpolizeiinspektionen ihre Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Stuttgart vor. Diese hat jetzt gegen die 25 und 39 Jahre alten Beschuldigten Anklage wegen des gemeinschaftlichen schweren Bandendiebstahls beim Landgericht Stuttgart erhoben.