In der Unfallstatistik für Kaufbeuren 2022 tauchen viele Radfahrer auf

Kaufbeuren – Nach der Pandemie ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle 2022 im Stadtgebiet Kaufbeuren von 1.018 auf 1.115 Unfälle wieder leicht angestiegen. Damit einhergehend gab es auch einen Anstieg bei den Verletzten (von 182 auf 192). Dies entspricht im Übrigen auch den bayern- und präsidiumsweiten Trends. Dennoch liegt die Zahl deutlich unter dem Spitzenwert von 268 im Jahr 2019.
Leider waren 2022 auch zwei Verkehrstote zu beklagen, die am 22. Juli bei dem schweren Unfall in der Mindelheimer Straße ums Leben kamen. An jenem Tag hatte eine Autofahrerin die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und war mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den Gegenverkehr gerast. Die Unfallursache konnte bis heute nicht geklärt werden.Bei den Unfällen auf dem Weg zur Schule fiel auf, dass 75 Prozent der beteiligten Schüler mit dem Fahrrad unterwegs waren. Glücklicherweise gab es hier nur leichte Verletzungen. Bei der Hälfte der Unfälle waren die Schüler selbst die Verursacher.
Schulwegunfälle
Zu den Fahrradunfällen in der Stadt allgemein liegen folgende Zahlen vor: Insgesamt ereigneten sich im Stadtgebiet letztes Jahr 75 Verkehrsunfäll, an denen Radfahrer beteiligt waren. Etwa zwei Drittel der Unfälle wurden von den Radfahrern (mit)verursacht, sie hatten also mindestens eine Teilschuld. Bei 45 Radunfällen waren die Radfahrenden sogar die Hauptverursacher. An 17 der insgesamt 75 Unfälle waren Pedelec-Fahrerinnen und -fahrer beteiligt. Hier wurden eine Person schwer und 18 Personen leicht verletzt. Die Polizei Kaufbeuren bietet mittlerweile einen Kurs an, der insbesondere lebensältere Menschen für die Gefahren des Straßenverkehrs – speziell auch beim Pedelec-Fahren – sensibilisieren soll. Die Unfallorte bei den Radunfällen sind über das ganze Stadtgebiet mehr oder weniger gleichmäßig verteilt, ein Unfallschwerpunkt ist hier nach wie vor nicht zu erkennen.
Was Unfallursache Nummer eins war:
Die mit Abstand häufigste Unfallursache war mit 462 Fällen zu wenig Sicherheitsabstand, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden oder Anfahren (321 Fälle). Weit dahinter auf Platz 3: Die Missachtung der Vorfahrt mit 58 Fällen.