"Keinerlei Beanstandung"

Marktoberdorf – Das Veterinäramt Ostallgäu hat sich von der artgerechten Haltung im Tierheim Marktoberdorf überzeugt. Eine Kontrolle am vergangenen Dienstag ergab „keinerlei Grund zur Beanstandung“, wie der Vorsitzende des Tierschutzvereins Heinz Krämer dem Kreisboten mitteilte.
Der Leiter der Veterinärverwaltung vom Landratsamt Ostallgäu, Ralf Kinkel, bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung den positiven Bescheid: „Bis auf zwei kleinere Auflagen konnten wir keine Mängel bei der Tierhaltung feststellen.“ Hintergrund: letzte Woche erreichte das Veterinäramt eine anonyme Anzeige zum Auslauf der Hunde.
Die Kontrolle sei umfangreich von zwei Veterinären des Amtes durchgeführt worden, so Kinkel weiter. Die Käfige, Ausläufe und Freigehege, sowie die Unterlagen der Tiere, Impfpässe und Bestandsbücher, seien eingehend überprüft worden, gab Heinz Krämer an. Das Tierheim sei lediglich aufgefordert, in absehbarer Zeit eine Dokumentation über den Auslauf der Hunde nachzureichen.
Außerdem muss die neue Leiterin des Tierheims, Alexa Ginzel, noch den praktischen Teil des Sachkundenachweises absolvieren. „Kein größeres Problem“, hieß es dazu vonseiten des Veterinäramts wie auch des Tierschutzvereins.
„Den Tieren fehlt es bei uns an nichts“, stellte Krämer abschließend fest. Seit einigen Monaten beschäftigen die internen Querelen um die Leitung des Tierheims Stadt und Öffentlichkeit. Die ehemalige stellvertretende Leiterin Sabine Helbig erhebt schwere Vorwürfe gegen den Vorstand des Tierschutzvereins, dabei geht es um die Offenlegung der Kassenführung und um mangelnde Kommunikation. Sabine Helbig ist im Februar von ihrer Tätigkeit freigestellt worden, ihre Nachfolgerin als Leiterin des Tierheims ist seit dem 1. März Alexa Ginzel.
Eine anonyme Anzeige hatte vergangene Woche nun die Kontrolleure des Veterinäramts auf den Plan gerufen. Der Vorwurf lautete, dass die Hunde nicht genügend Auslauf hätten. Auch Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell hatte beim Veterinäramt eine Überprüfung des Tierheims angezeigt, nachdem ihm mögliche Verstöße gegen die artgerechte Haltung der Hunde im Tierheim zu Ohren gekommen waren. Bereits vor wenigen Wochen hatte Hell darüber hinaus Registergericht und Finanzamt als Aufsichtsbehörde eingeschaltet, beim Tierschutzverein Marktoberdorf „nach dem Rechten“ zu sehen.
Dies sei aber völlig „wertfrei“ und im Bemühen um Transparenz und die Klärung der Streitigkeiten geschehen, wie das Stadtoberhaupt sagte. Als Bürgermeister habe er sich in der Pflicht gesehen, entsprechende Schritte zu unternehmen, weil sich die Stadt mit einer jährlichen Fundtierpauschale von 9.000 Euro einbringe und das Tierheim zudem auf städtischem Grund stehe. „Ich möchte damit zur De-Eskalation beitragen“, betonte Hell.
Eine Anhebung der Fundtierpauschale, um die sich Stadt und Landkreis noch Ende vergangenen Jahres bemüht hatten, sei momentan jedoch vom Tisch. „Bis wieder klare Verhältnisse herrschen“, gab Hell zu bedenken. Die wünscht sich auch der Chef des Tierschutzvereins, Heinz Krämer. Es liege ihm sehr am Herzen, baldmöglichst die Auseinandersetzungen zu beenden und wieder an die „sehr guten Zeiten“ des Tierheims Marktoberdorf anzuknüpfen. F
ür Transparenz in der Geschäftsführung soll außerdem eine außerordentliche Mitgliederversammlung sorgen, die für Mitte April anberaumt ist. „Damit wieder Ruhe einkehrt“, wie auch Krämer sagte.
von Angelika Hirschberg