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Der Markt Irsee sucht Standorte für Windenergie

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Windrad gegen den Himmel
Dreiblattrotor: zur Energieerzeugung durch die Kraft des Windes. © Wischhöfer

Von Jürgen Wischhöfer

Irsee – Aufgrund der Energiewende hat das Ministerium für Wirtschaft in Berlin die Kommunen aufgefordert, Flächen für den naturverträglichen Windkraftausbau auszuweisen. Dieser Forderung ist der Marktgemeinderat Irsee in seiner jüngsten Gemeinderatssitzung nachgekommen.

Der Regionale Planungsverband Allgäu, der sich wiederum vom Bayerischen Landesplanungsgesetz (BayLplG) ableitet und sich aus den Landkreisen Ostallgäu, Oberallgäu, Lindau und den kreisfreien Städten Kaufbeuren und Kempten zusammensetzt, hat die Kommunen aufgefordert, ihre Flächen diesbezüglich zu untersuchen. Laut Bundesgesetz müssen 1,4 Prozent der Bundesfläche bis zum Jahr 2026 und 2 Prozent der Bundesfläche bis zum Jahr 2036 zur Verfügung gestellt werden.

Zur Herausfilterung der nicht nutzbaren Flächen wurden vom Bürgermeister Andreas Lieb fünf sogenannte Arbeitskarten (Folien) sukzessive auf die Landkarte des Markt Irsee und seiner Umgebung platziert. Dabei handelte es sich um Folien der Infrastruktur mit militärischen Belangen, Natur und Landschaft, Siedlungs- und Baugebiete, Trinkwasserschutzgebiete sowie Gebiete mit Bodenschätzen.

Komplettiert wurde der Selektionsprozess durch eine Arbeitskarte, auf der die „Windhöffigkeit“ eingezeichnet war. Windhöffigkeit beschreibt das Vorkommen beziehungsweise das Ertragspotenzial eines bestimmten Gebietes in Bezug auf den dort wehenden Wind.

Schlussendlich kristallisierten sich zwei Areale heraus. Das eine westlich von Irsee im Ortsteil Wielen. Ein weiterer möglicher Standort, der die erforderlichen Kriterien erfüllen würde, wäre ein Bereich östlich von Leinau, in dem auch noch ein erneuertes Umspannwerk liegt, was einen kurzen Weg für die Energie vom Rotor bis ins Netz bedeuten würde.

Der Gemeinderat hat diese beiden Standorte in seiner Empfehlung beschlossen. Laut Bürgermeister Lieb war das nun der erste Schritt zur informellen Anhörung der Fortschreibung für die Nutzung der Windenergie im Regionalen Planungsverband Allgäu. Dort werden dann auch nach Anhörung aller Kommunen und Gemeinden letztendlich die Standorte festgelegt.

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