Für die verschiedenen Leistungen, die für die Flüchtlinge erbracht werden, sind verschiedene Stellen und Behörden zuständig. Für die ukrainischen Flüchtlinge sind vor allem die jeweiligen Jobcenter zuständig.
Zuweisung trotz hoher Erfüllungsquote
Bei der bayernweiten Verteilung liegt Schwaben aktuell hinter den anderen bayerischen Regierungsbezirken zurück – rund 2.400 Personen müssten zusätzlich untergebracht werden, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen. Außerdem hat auch der Freistaat Bayern gegenüber anderen Bundesländern derzeit ein Defizit bei der Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge.
Um dies auszugleichen wurde die bayernweite Anlauf- und Verteilstelle (im sogenannten FREE-Verfahren) ab dieser Woche nach Schwaben verlegt. Die schwäbischen Städte und Landkreise erhalten in den kommenden Wochen auf diese Weise direkte Zuweisungen. Trotz der vergleichsweise hohen Erfüllungsquote hat auch der Landkreis Ostallgäu Zuweisungen erhalten. Im Ostallgäu wurden bereits 1.831 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
Die Lage in Kaufbeuren
Auch Kaufbeuren wird einen Anteil der geflüchteten aufnehmen müssen. Entsprechend der bisher angewandten Asyldurchführungsverordnung (DVAsyl) würden auf die Stadt an der Wertach anteilig insgesamt 86 Personen entfallen. Für diese Anzahl von Personen wurden von der Stadtverwaltung ausreichend Unterkünfte bereitgestellt. Dennoch versucht die Kaufbeuren aktuell eine Reduzierung der zugewiesenen Flüchtlinge zu erreichen. Die Nutzung von Turnhallen soll auf diese Weise möglichst vermieden werden.
Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit sehe sich die Stadt jedoch nach derzeitigem Stand gezwungen, eine Turnhalle vorzubereiten, in der etwa 100 Geflüchtete nicht nur vorübergehend untergebracht werden können, teilte Pressesprecher Tobias Müller am Dienstag mit. Hierzu führe die Stadt bereits Gespräche mit dem Bayerischen Roten Kreuz, um die Turnhalle an der Sophie-la-Roche-Realschule entsprechend auszustatten. Die Schulleitung wurde noch am vergangenen Wochenende in Kenntnis gesetzt, damit schnellstmöglich Lösungen für den Schulsport gefunden werden können. Auch mit den Vereinen, welche die Turnhalle gewöhnlich nutzen, habe man bereits Kontakt aufgenommen, um schnell angemessene Alternativen finden zu können, teilt die Stadt mit.
Um die Turnhallen so kurz wie möglich zu als Auffangzentrum für Geflüchtete zu nutzen, werden derzeit auch geeignete Containerstandorte überprüft.