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Zum 50-Jährigen: Theaterpremiere von „Der doppelte Moritz“ in Pforzen

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Theatergruppe Pforzen - Der doppelte Moritz 2023
Voller Einsatz: Das spielfreudige Ensemble zieht alle Register der Komödie. © Krusche

Pforzen – „Sie spielen wieder“ heißt es im Februar bis Mitte März in Pforzen. Die Theaterkiste Pforzen-Leinau feiert ihr 50-jähriges Jubiläum mit der Premiere des Stückes „Der doppelte Moritz“ von Toni Impekoven und Carl Matern.

Gleich zu Anfang wurden die Zuschauer in der ausverkauften Aula der Grundschule Pforzen mit Musik überrascht, die in die 1920er-Jahre, dem Zeitpunkt der Handlung, einführte. Die Theatermusik Taktus, allesamt Mitglieder der Theaterjugend, begrüßten die Zuschauer und dann hieß es „Vorhang auf“.

Der hektische Großindustrielle Moritz Krause (gespielt von Rainer Wörle) drängt seine Frau Irene (Conny Hölzle) und seine Tochter Margot (Andrea Merz) zur Abreise, weil er jeden Moment sein Gschpusi und Affärle Lilly Leiser (Janina Kunert) erwartet. Die Zeit wird knapp, aber das Hausmädchen Else (Tamara Jäger) und die Köchin Agathe (Roswitha Seitz) wollen unbedingt noch den Diätplan für den Hausherrn erfragen, der seinerseits eine amouröse Reise plant. Sein junger Sekretär Dr. Hans Hellwig (­Daniel Schmid) sieht die Reisepläne skeptisch, weil er heimlich mit Krauses Töchterchen Margot verbandelt ist. Der lange verschollene Zwillingsbruder Max Krause (Rainer Wörle in einer Doppelrolle) soll als Double von Moritz die Lösung ermöglichen. Der echte Moritz verreist, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Theaterkiste Pforzen „Der doppelte Moritz“ 2023
Der falsche Moritz reagiert seltsam auf die Avancen seiner Frau. © Krusche

Als dann noch unerwartet der fidele Felix Papenstiel (Stefan Ried) als Nebenbuhler um Töchterchen Margot auftaucht, bringt der trinkfreudige Sanitätsrat Dr. Ruppel (Thomas Rottach) noch mehr Verwirrung ins Spiel. Der ruhende Pol bei allem ist Diener Otto (Theatervorstand Thomas Heiß), der von allen eingeweiht wurde, was aber nicht wirklich hilft.

Die Figuren sind authentisch besetzt und man merkt dem Ensemble die Spielfreude an. Nach wenigen Minuten ist das Publikum ins Spielgeschehen hineingezogen, immer wieder gibt es Szenenapplaus. Der schwäbische Dialekt ist gut zu verstehen und die Schauspieler nutzen die ganze Bühnenbreite aus. In den Pausen des Dreiakters kümmern sich Familie Loy und ihr Team im Pausenverkauf um das leibliche Wohl. Einige Fans der Theaterkiste waren sogar aus Augsburg angereist und sprachen von einem tollen Erlebnis beim Premierenabend. Ein Ortsansässiger wunderte sich, dass es bei der großen Vielfalt an Vereinen in Pforzen auch noch so viele tolle Schauspieler gibt.

Jetzt wird‘s kriminell!

Die Situation auf der Bühne spitzt sich nach und nach zu, als der falsche Moritz (der echte Max) plötzlich von seiner Frau Mathilde (Elisabeth Hartmann) nicht erkannt und verdächtigt wird, den echten Max ermordet zu haben. Die Fronten verhärten sich, und es entstehen die ersten Handgreiflichkeiten. Der Kriminalbeamte Jonny Müller (Spielleiter Hans Hartmann in einer kleinen Rolle) muss eingreifen. Das Stück strebt dem Höhepunkt zu, als der echte Moritz von seiner Reise zurückkommt und noch mehr Verwirrung anrichtet. Keiner weiß mehr, wer der „Echte“ ist, und keinem wird geglaubt. Es gibt nur ein Mittel, die Situation aufzulösen. Aber welches?

„Der doppelte Moritz“ wurde von der Theaterkiste Pforzen-Leinau hervorragend inszeniert, ein vergnüglicher Theaterabend geht zu Ende. Theatervorstand Thomas Heiß würdigte im Anschluss die Premiere als „50-jähriges Jubiläum in drei Akten“ und dankte den Schauspielern, den Helfern hinter der Bühne und ehrte einige langjährige Mitglieder im Theaterverein.

„Der doppelte Moritz“ ist noch bis Mitte März zu sehen. Weitere Informationen unter: www.theaterkiste-pforzen.de.
Von Wolfgang G. Krusche

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