Kinder missbraucht?
Kempten – Die Staatsanwaltschaft Kempten hat gegen einen 25 Jahre alten Studenten Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in 40 Fällen und sexueller Nötigung in 48 Fällen erhoben.
Dem jungen Mann wird laut Pressesprecherin Marita Karg unter anderem vorgeworfen, mit Hilfe einer Webcam vor Chatpartnerinnen sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben. Der seit August in Untersuchungshaft sitzende Baden-Württemberger habe die Taten weitgehend gestanden.
Mit den jungen Mädchen in Kontakt getreten ist der Student über Soziale Online-Netzwerke und Messenger-Dienste, wie die Ermittlungen der Kripo Kempten ergaben. Via Webcam soll er anschließend vor ihnen sexuelle Handlungen an sich selbst vorgenommen haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft nach Angaben von Behördensprecherin Karg vor, die Mädchen genötigt zu haben, sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Sollten sie sich weigern, drohte er damit, den bisherigen Chatverlauf und Bilder der Mädchen an Freund, Bekannte und andere Online-Kontakte der Kinder und Jugendlichen weiterzuleiten. „Gingen die Geschädigten nicht darauf ein“, so Marita Karg weiter, „wurden in mehreren Fällen tatsächlich Aufzeichnungen an das Umfeld der Geschädigten weitergeleitet.“ Einzelheiten über das Umfeld der Mädchen hatte der 25-Jährige zuvor im Verlauf der Chats eingeholt.
13-Jährige stellt Anzeige
In Gang brachte die Ermittlungen durch die Kripo Kempten eine 13-jährige Schülerin aus dem Allgäu, die sich zunächst einer Lehrerin anvertraut hatte und schließlich Anzeige erstattete. „Im Zuge aufwendiger Ermittlungen konnte die Identität des Mannes aufgedeckt und in dessen Wohnung sein Rechner beschlagnahmt werden“, so Karg. Der 25-Jährige befinde sich bereits seit August in Untersuchungshaft und sei geständig. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Landgericht Kempten entscheiden. kb/mm