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Die Iller als Inspirationsquelle

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Die Bilder des Fotoprojekts können in der AÜW Stadtsäge noch bis Freitag, 24. Juni, bestaunt werden. © Felder

Kempten – Fünf Kemptener Künstler verschiedenen Alters haben sich im Rahmen eines Mehrgenerationen-Fotoprojektes mit den Themen Wasser, Technik und Menschen an der Iller beschäftigt. Das Allgäuer Überlandwerk zeigt die daraus entstandenen Bilder in der Kunstausstellung „Leben an der Iller“ bis zum 24. Juni in den Räumen der AÜW „Stadtsäge“.

Für das gemeinsame Projekt ließen sich die Künstler Margarete Uhlich, Hans ­Christian Bachem, Aneta Olkowska, Lara Höfle und Hannes Wind durch den Bau des AÜW-Restwasserkraftwerkes Kaufbeurer Straße inspirieren, das am 17. Juni offiziell eingeweiht wird. Das Besondere an der Ausstellung ist das unterschiedliche Alter der Künstler. Während Bachem schon seit seiner Jugend in den 50er Jahren fotografiert und Uhlich seit vielen Jahrzehnten mit den gestalterischen und technischen Möglichkeiten der Fotografie experimentiert, beschäftigen sich Olkowska, Höfle und Wind, alle drei Schüler der Montessori-Fachoberschule, erst seit kurzem mit dem Medium Fotografie.

Für Bachem, der seit über 60 Jahren mit den verschiedensten analogen und digitalen Kameramodellen arbeitet, ist Wasser nicht nur als Motiv inspirierend, sondern auch als optisches Medium reizvoll und steckt voller Überraschungen. Mit der digitalen Fototechnik hat für ihn die Lust am fotografischen Experimentieren neuen Schwung bekommen. Bachem fängt mit seiner Kamera Stimmungen, Spiegelungen und Reflektionen am Wasser ein. Mit genauer Beobachtungsgabe streift er zu allen Jahreszeiten in Begleitung seines Apparates an den Illerufern entlang und hält dabei Motive fest, die das Wasser in all seinen Facetten zeigt: Ruhig fließend, plätschernd, tosend, gefroren. Uhlich ist fotografische Autodidaktin: „Ich knipse seit meiner Jugend alles, was ich interessant finde“, erzählt die Kemptener Künstlerin schmunzelnd. Sie verfremdet ihre Bilder, die sich mit dem Thema Technik auseinandersetzen, mittels Bildbearbeitungssoftware an ihrem Laptop. Dabei experimentiert sie ohne Grenzen mit allen zur Verfügung stehenden optischen Effekten.

Uhlich faszinieren klare Linien und starke Kontraste in der Technik, die sie durch Bildbearbeitung wie Spiegeln, Knicken, Verdoppeln und Farb- veränderungen noch stärker hervorhebt. Die jungen Fotokünstler der Montessori-Fachoberschule haben sich mit Unterstützung ihres Kunstlehrers Christian Hörl mit der fotografischen Darstellung des Themas Menschen auseinandergesetzt. Während Olkowska ihre jugendlichen Protagonisten in ruhigen und introvertierten Bildern am Wasser darstellt und Höfle ihre Motive mit einer jungen, frischen Bildsprache umsetzt, zeigt Wind auf seinen Bildern surreale Landschaften, die er mit digitalen Bildmontagen erschafft: Wasser bis zum Horizont, darin ein einsamer Betrachter eines letzten verbleibenden Baumes oder Wasser, das schwallartig aus einem Glascontainer schießt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Juni jeweils von Montag bis Donnerstag von 8 bis 15.30 Uhr und freitags von 8 bis 11.30 Uhr in der AÜW „Stadtsäge“, Illerstraße 12, zu sehen. Am 11. und 18. Juni sind die Künstler zu den Öffnungszeiten persönlich anwesend.

Nicolas Felder

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