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Sulzberg – „Ach Du liebe Zeit!“, sagt der Jungimker Mirko Lehmann, als er eine schwarze Traube mit tausenden Bienen hoch oben im Baumwipfel einer Birke entdeckt.
Die Königin hat sich bei nicht weniger königlichem Wetter entschlossen, mit einem Teil des Bienenvolkes den alten Staat zu verlassen. Vor einiger Zeit ist es ihr im Bienenstock zu eng geworden. In sogenannten Weiselzellen hat sie neue Eier abgelegt für die Aufzucht einer neuen Königin. Die zurückgebliebenen Arbeiterbienen füttern die heranwachsenden Larven in den Zellen mit Gelee royale, einem sehr nährstoffreichen Futtersaft, der ausschließlich für die Aufzucht von Bienenköniginnen bestimmt ist.
Die alte Königin hängt nun umgeben von tausenden Bienen an einem Birkenast auf etwa zehn Meter Höhe – unerreichbar für den Imker! Doch zum Glück gibt es bienenfreundliche Landwirte, wie Josef Feneberg aus Hinterm Buch, der keine Mühen scheut und bereits nach einem kurzen Telefonat vor Ort im Einsatz ist. Und zwar: mit einem Teleskoplader. Innerhalb von nur 15 Sekunden bringt er den Imker in luftige zehn Meter Höhe direkt neben die Bienentraube. Der zwickt den dünnen Ast samt den circa drei Kilo schweren Bienen in eine vorbereitete Kiste. Deckel drauf – Alles gut gegangen! Dort muss das Volk nun erst ein paar Tage verweilen, um sich an die neue Unterkunft zu gewöhnen.
Tamara Lehmann