Appartements soll mit einem eigenen Balkon ausgestattet werden. Bis auf Treppenhaus und Tiefgarage ist Holz die Wahl des Baumaterials und zwar in Form von Modulen. „Es sieht aber definitiv nicht aus wie ein Containerdorf“, versicherte Osterberger-Seitz. Durch Photovoltaikmodule auf den Flachdächern sowie vertikalen Photovoltaikpaneelen an den südlichen Fassaden sollen rund 45 Prozent des eigenen Strombedarfs gedeckt werden können.
Die Erschließung ist von Norden über die jeweiligen Treppenhäuser geplant sowie über einen Haupteingang im Erdgeschoss. Auch über die Tiefgarage, die sich mit ihren 60 bis 65 Stellplätzen praktisch über die gesamte Grundstücksfläche erstreckt, sollen die drei Gebäudeteile zugänglich sein. Ein Car-Sharing-Angebot mit fünf eigenen Fahrzeugen soll nach Vorstellung von Osterberger-Seitz möglichst gleich in der Wohnungsmiete inkludiert werden. Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftsräume geplant, die Freiflächen sollen mit Bäumen und Rasenflächen gestaltet werden und vier Fahrradkeller zur Verfügung stehen.
Ruf nach einem Gesamtkonzept
Im Osten grenzt das Grundstück an den Hochschulcampus sowie nördlich und östlich direkt an das Gelände des ehemaligen Autohauses, wo der Freistaat irgendwann die Erweiterung der Hochschule plant. Deshalb war ein Wunsch des Gestaltungsbeirats beide Bauvorhaben „zeitgleich“ anzugehen und so die „Gesamtsituation“ besser zu berücksichtigen, wie Gremiumsvorsitzende Bü Prechter anmerkte. Laut Osterberger-Seitz stehe man „schon seit sieben Jahren in den Startlöchern“ und wolle jetzt einfach nicht mehr länger warten.
Alternativen gewünscht
Für das Grundstück sieht der Bebauungsplan derzeit noch eine Nutzung als Gewerbegebiet vor. Zudem ist nach aktuellem Planungsrecht entlang der Straße Haslacher Berg eine maximale Wandhöhe von rund fünf Metern zulässig, was lediglich zwei Vollgeschossen entspricht.
Für das geplante Bauvorhaben muss deshalb erst neues Planungsrecht geschaffen werden, auch da es den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes bezügl. Art und Maß der baulichen Nutzung widerspricht und darüber hinaus die Abstandsflächen nicht einhält. Für den geplanten klassischen Wohnungsbau wären zudem die Vorgaben für Wohnbauflächen zu berücksichtigen, die eine stärkere Begrünung und eine weniger dichte Bebauung vorsehen. Als Alternative wäre aus Sicht des Stadtplanungsamtes auch ein Sondergebiet für studentisches Wohnen denkbar.
In der unmittelbaren Umgebung besteht die Bebauung derzeit vor allem aus ein- bis zweigeschossigen Gebäuden, mit Wohn- und vereinzelt auch Gewerbenutzung, was ebenfalls berücksichtigt werden muss. Denn die neue Bebauung muss sich laut Stadtplanungsamt „in die Umgebungsbebauung einfügen“.
Es brauche aber, so Osterberger-Seitz, schon eine gewisse Verdichtung, auch zur Finanzierung der Nachhaltigkeit. Deshalb „müssen wir diese fünf Stockwerke bauen“, was, wie er einräumte, „sicher nicht jedem gefällt, der daneben wohnt“. Einen Vorteil sah er aber in der „Durchlässigkeit“ die durch die drei Gebäudeteile entstehe.
Auch Glogger merkte in seinem Fazit an, dass es wünschenswert gewesen wäre, die Nachbargrundstücke mit dazu zu denken. Den Vorschlag seitens des Gremiums, die Tiefgaragenzufahrt von der Immenstädter Straße an den Haslacher Berg zu verlegen, nahm Bodenmüller „dankbar“ auf: Das „hatten wir uns nicht getraut wegen des Mehrverkehrs“, sagte er. Glogger sah auch den Vorteil, dass dadurch auf der Nordseite spätere „Entwicklungen und Synergien“ mit der Hochschule ermöglicht würden.
Für die „zwei, drei Alternativen“ wünschte sich der Gestaltungsbeirat eine „andere Verteilung von Massen“ und ein bisschen „selbstkritisch“ zu schauen, ob vielleicht ein paar Wohnungen weniger auch in Ordnung sein könnten. „Weniger ist mehr“, meinte Glogger in Richtung Osterberger-Seitz. Zwar sei ihm klar, dass „eine gewisse Dichte“ nötig, aber vielleicht eine „alternative Raumteilung“ möglich sei. Sein Beiratskollegen Helmut Kuess regte zudem an, an „diesem speziellen Ort“ keine Schema F-Planung durchzuführen, sondern den Spielraum auszunutzen, den auch eine Modulbauweise zulasse.
Um Verzögerungen zu vermeiden, sollen die alternativen Planungsvorschläge schon in der nächsten Sitzung des Gestaltungsbeirats diskutiert werden. Die Entscheidung darüber, ob die „Landmarke“ an dieser Stelle die Hochschule oder die Studentenwohnungen setzen wird, liegt am Ende beim Stadtrat.