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Das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus zieht in den Hofgarten 

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Eingerahmt von Kastanien, Hecken und der Friedenslinde. Der neue Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus findet im Hofgarten ein angemessenes Umfeld.
Eingerahmt von Kastanien, Hecken und der Friedenslinde. Der neue Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus findet im Hofgarten ein angemessenes Umfeld. © Grafik: Stadt Kempten

Kempten – Einen würdigen Standort für ein ruhiges Gedenken, das hatte sich die Deutsch-Israelische Gesellschaft Kempten-Memmingen-Allgäu e.V. (DIG) gewünscht. Nun hat der Bauausschuss dem neuen Gedenkort im Hofgarten einstimmig zugestimmt. Sowohl der Gedenkstein der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus als auch die von Schülern gestaltete Mahnsäule finden nun einen neuen Platz in direkter Nachbarschaft zur Friedenslinde, „thematisch passend“, wie Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann findet. 

Neue Wurzeln für die Friedenslinde?

Ursprünglich sollten Mahnsäule und Gedenkstein wie bisher im umgestalteten Stadtpark bzw. auf der Zumsteinwiese beheimatet werden. Kein würdiger Ort für ein solches Mahnmal, befand die DIG. Bis dato sind die beiden Elemente in ein Pflanzbeet integriert an einem Hauptverbindungsweg gelegen. Da herrscht das ganze Jahr über reger Betrieb und während der Festwochenzeit ist der Platz nicht frei zugänglich. Hinterher müssen Schmierereien weggeputzt werden.

Weil der ursprünglich als neues Zuhause erwogene Sigmund-Ullmann-Platz sich als zu ruhig erwiesen hatte, fiel die Entscheidung der DIG letztendlich auf den Hofgarten. Denn die Parkanlage befindet sich ebenfalls zentrumsnah, ist gepflegt und das ganze Jahr offen. Ein eigens gepflasterter 40 Quadratmeter großer Platz an einer der Hauptachsen bietet Möglichkeit zum stillen Gedenken. Auch Gedenkfeiern finden hier neben der Friedenslinde, integriert in die Barockanlage, genügend Platz. Sitzgelegenheiten wird es keine geben. Denn der neue Platz solle bewusst angesteuert werden und nicht zum entspannten Verweilen einladen. 

Noch vor November soll das Ensemble fertig sein, gefertigt, so gut es geht, aus Bestandsmaterialien. Die Planungen und Arbeiten erfolgen stadtintern. Stephan Prause (CSU) fragte in diesem Zusammenhang, ob mit einem Gedenkort am KZ-Außenlager in der Allgäuhalle zu rechnen sei. „Er wird seine Würdigung erfahren, wenn es um eine Umnutzung geht“, versprach Oberbürgermeister Thomas Kiechle. 

Susanne Lüderitz

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