Zur Entwicklung der Stadt beigetragen

Kempten – Selbstverständlich pflegt auch OB Thomas Kiechle die lange Tradition: Ehemalige und aktive Stadträtinnen und Stadträte werden anlässlich ihres 75. Geburtstags in der Schrannenhalle des Rathauses geehrt.
Ein großer Kreis früherer Kolleginnen und Kollegen hat sich eingefunden, um Gisela Bock, Maria Lancier und Edgar Rölz zu gratulieren. Ingrid Jähnig, auch ein „Geburtstagskind“, war verhindert. Die Nachwirkungen eines Skiunfalls zwangen sie erneut zu einem Krankenhausaufenthalt. Ihr galt der Wunsch des OB, dass sie bald wieder mit dem Fahrrad in unserer Stadt unterwegs sein kann.
Am 75. Geburtstag ist eine Rückschau auf die persönlichen, beruflichen und ehrenamtlichen Stationen des Lebensweges angezeigt, so der OB. Alle drei waren in ihren Amtsperioden an wichtigen Entscheidungen für die Stadt beteiligt und haben ihr Wissen und ihre besonderen Erfahrungen eingebracht:
Gisela Bock gehörte von 1996 bis 1999 für die FDP dem Stadtrat an. Als sie das Mandat niederlegen musste, weil sie aus Kempten wegzog, tat sie dies „mit zwei weinenden Augen“. Schließlich hatte es ihr riesige Freude gemacht, für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Heimatstadt Positives zu erreichen. Für ihre Partei war Bock auf Kreis-, Landes-, Bezirks und Bundesebene umfassend aktiv. Als Seniorenbeauftragte des Landkreises engagiert sie sich heute noch „für ein sinnvolles und bereicherndes Miteinander“. Bereits 1978 hat sie am Allgäu-Gymnasium den Mittagstisch organisiert und neun Jahre lang täglich mitgekocht... ein wegweisendes Projekt. Nicht weniger als 25 Jahre leitete sie mit großer Kreativität den Freundeskreis des Allgäu-Gymnasiums. Ihr außerordentliches bürgerschaftliches Engagement hat ihr 2011 den Bayerischen Verdienstorden eingetragen.
Maria Lancier, SPD-Stadträtin von 1978 bis 1990, hatte ihren Schwerpunkt im sozialen Bereich. Selbst im Pflegeberuf tätig, lag ihr die Arbeit im damaligen Krankenhausausschuss besonders am Herzen. In der Vorstandschaft der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen setzte sie sich für Gleichstellung von Frauen ein. „Mitten im Leben stehend, hoch engagiert und interessiert, mit Geist und Herz, als Frau mit Courage, so kennt man Sie“, so beschrieb sie der frühere OB Dr. Ulrich Netzer. Auch ihr langjähriger Einsatz für die Deutsch-Israelische Gesellschaft Kempten-Allgäu, die Organisation der Gedenkstunden und nicht zuletzt ihr Engagement für die Entwicklung des Stadtteils Thingers gehören zu Lanciers Bilanz.
Edgar Rölz kann auf eine lange Amtszeit zurückblicken: Er gehörte von 1990 bis 2014, also 24 Jahre lang, für die CSU dem Stadtrat an. Als ehemaliger Polizeibeamter galt sein besonderes Interesse den Verkehrsfragen und der öffentlichen Sicherheit. Der OB bescheinigte ihm ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitbürger und Mitbürgerinnen. Daraus resultierte auch sein Eintreten für neue Möglichkeiten der Urnenbestattung auf den Kemptener Friedhöfen. Rölz war über 15 Jahre hinweg Leiter der Ortsgruppe Kempten/Oberallgäu des Weißen Ringes und hat auf dem Gebiet der Opferhilfe Pionierarbeit geleistet. Anerkannt wurde sein Engagement mit der Dank- urkunde für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung und mit der Rathausmedaille in Gold.
OB Kiechle bedankte sich bei Bock, Lancier und Rölz für ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Allgemeinheit, überreichte Ehrenkrüge und Blumensträuße und wünschte allen, „dass Sie noch viele Jahre Freude daran haben, die Stadt Kempten – zu deren Entwicklung Sie ein gutes Stück beigetragen haben – weiter wachsen zu sehen.“
Elisabeth Brock