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»Ein enormer Zeitverlust«

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Bürgermeisterin Sybille Knott (v.l.), Hermann Bürcklmayr (stellvertretender Schulleiter), Hochschulpräsident Prof. Dr. Robert Schmidt, Friedhelm Rennhak (IHK) und Regina Lindig (IHK) informieren über das duale Ausbildungssystem.	Foto: Dathe
Bürgermeisterin Sybille Knott (v.l.), Hermann Bürcklmayr (stellvertretender Schulleiter), Hochschulpräsident Prof. Dr. Robert Schmidt, Friedhelm Rennhak (IHK) und Regina Lindig (IHK) informieren über das duale Ausbildungssystem. Foto: Dathe

In weniger als vier Monaten schreiben die ersten Absolventen des doppelten Abiturjahrganges 2011 ihre Prüfungen. Doch wie geht es danach weiter? Diese Frage soll die G8-Kampagne der IHK Schwaben unter dem Motto „Karrierechance mit Ausbildung“ klären. Start war am vergangenen Montag im Hildegardis Gymnasium in Kempten.

Die IHK Schwaben möchte Schulabgängern mit Berichten aus der Praxis über die verschiedenen Modelle informieren. Bei jeder einzelnen Informationsveranstaltung sind Auszubildende, Studierende und Personalentwickler aus Unternehmen dabei, die aus Ausbildungs-, Arbeits- und Studienalltag berichten und die verschiedenen Perspektiven aufzeigen können. Zwischen Vollzeitstudium und Facharbeiterausbildung gibt es heute vielfache Kombinationsmöglichkeiten von Ausbildung und Studium. Prof. Dr. Robert Schmidt von der Fachhochschule erläuterte unter anderen die Möglichkeit, eine Ausbildung und ein Studium zeitgleich zu absolvieren. Der Studierende würde eine Ausbildung zum Industriemechaniker machen, während er parallel zum Beispiel Maschinenbau studiert. „Dieser Weg ist aber nur für sehr gute, motivierte und engagierte Menschen geeignet“, betonte Schmidt. Allerdings gebe es noch andere Möglichkeiten, eine praxisnahe Ausbildung kombiniert mit einem Studium zu erlangen. Weitere Informationen dazu gibt es auch im Internet unter www.hochschule-dual.de. Aus Sicht der Unternehmen gehe es dabei schon seit geraume Zeit nicht mehr um die bloße Versorgung jugendlicher Nachfrager mit Ausbildungsplätzen. Es gehe um die Besetzung von hochqualifizierten, äußerst anspruchsvollen Ausbildungs- und künftigen Arbeitsplätzen mit leistungsfähigem Nachwuchs, so Friedhelm Rennhak von der IHK. Regina Lindig bestätigt, dass Abiturienten über die Möglichkeiten, aus der beruflichen Ausbildung heraus Karriere zu machen, noch viel zu viele junge Menschen nicht optimal informiert seien. Doch nicht nur hier gilt es Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern auch bei den Firmen und Eltern. Noch nicht alle erkennen die enormen Personalbindungspotenziale, die das duale Bildungssystem für hochqualifizierte junge Menschen bietet. Das ist umso problematischer, als dass die demografische Entwicklung es unmöglich machen wird, Ressourcen zu verschwenden. „Wenn heute 30 bis 40 Prozent aller Studierenden ihr Studium noch vor dem Bachelor abbrechen und ein Drittel aller Auszubildenden in den Dualen Ausbildungsgängen keinen Abschluss in der ursprünglich begonnen Ausbildung machen, ist dies ein enormer Zeitverlust sowohl für Auszubildende als auch für die Wirtschaft, der behoben werden muss“, so Rennhak Hier setzt die G8-Kampagne der IHK Schwaben an und möchte frühzeitig, also vor dem Schulabschluss, umfassende Information an die SchülerInnen geben und Aufklärung leisten. Kemptens Bürgermeisterin Sibyller Knott (Freie Wähler) wies darauf hin, dass die Kampagne dazu beiträgt, Abiturienten in der Region zu halten.

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