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Attraktivitäts-Booster für Kempten 

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Von: Lutz Bäucker

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Stadtfest Kempten
Unter anderem im Bereich „Veranstaltungen“ schneidet Kempten besonders gut ab. © Archiv Kreisbote/Spielberg

Kempten – Die Stadt steht gut da beim bundesweiten Städtevergleich: Note 1,9 gibt’s für die Attraktivität Kemptens als Einkaufs- und Ausflugsziel. 

Das sind 0,5 Punkte mehr als der Durchschnitt der 111 teilnehmenden Kommunen in einer Umfrage des renommierten Kölner „Instituts für Handelsforschung (IFH)“ bekommt. In den Bereichen „Einzelhandel“, „Freizeit und Kultur“, „Gastronomie“ und „Veranstaltungen“ schneidet Kempten besonders gut ab.

Trotzdem war sich der städtische Beirat für Tourismus und Stadtmarketing in seiner jüngsten Sitzung einig: „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen und müssen weiter daran arbeiten, dass die Attraktivität erhalten wird.“ Drei Stunden lang wurde über Maßnahmen und Ideen diskutiert. OB Thomas Kiechle dokumentierte durch seine Teilnahme, wie wichtig das Thema für die Stadt ist, nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Schließung von Galeria Kaufhof.

Neuer Marketing-Manager kommt nach Kempten

So soll eine neue Frau, ein neuer Mann das Stadtmarketing koordinieren und effektiver machen. Ein entsprechendes Stellenangebot stieß bundesweit auf riesiges Interesse, mehr als zwei Dutzend Bewerbungen trafen ein.

Zwei laut Beiratsvorsitzendem Joachim Saukel „absolut gleichwertige Kandidaten“ werden sich final am 19. April in nichtöffentlicher Sitzung vorstellen: „Da fällt die Entscheidung!“

Mit Start-ups gegen Leerstände

Ein neuer „Business-Wettbewerb“ soll junge Start-ups in leerstehende Immobilien in der Innenstadt locken. Das Konzept einer Potsdamer Medienagentur unter dem neudeutschen Motto „Level up Kempten“ sieht vor, qualifizierte und zur Stadt passende Unternehmen zu finden, um Leerstände zu beenden beziehungsweise zu verhindern.

OB Kiechle und die Stadt fungieren quasi als Schirmherren und helfen bei der Suche nach geeigneten Lokalitäten. „Hoffentlich scheitert das nicht am exorbitant hohen Mietniveau in der Innenstadt“, so eine Befürchtung unter den ansonsten sehr aufgeschlossenen Beiräten.

Neue Wegweiser und Besucher-Infos

Neu soll auch das Erscheinungsbild des innerstädtischen Besucher-Leitsystems werden. Statt der inzwischen sichtlich in die Jahre gekommenen, oft verwitterten, nicht mehr zeitgemäßen und eher besucherunfreundlichen Schilder und Wegweiser aus dem Jahr 2002, werden künftig die Farben Gelb, Grau und Weiß Touristen, Ausflügler und Besucher den Weg zu Kemptens Sehenswürdigkeiten und Attraktionen weisen.

Statt bisher acht Modul-Arten sollen es nach den Vorstellungen des Beratungsbüros „Cima“ aus München nur noch fünf Varianten sein, darunter auch Info-Stelen aus Holz und digitale Angebote. Das „Facelifting alt gegen neu“ könnte in drei bis vier Monaten umgesetzt werden, so Solveig Lüthje von der „Cima“. Wie teuer das Ganze wird, konnte sie allerdings noch nicht sagen: „Bei Ihrer Abschlusspräsentation am 16. Mai im Finanz- und Haushaltsausschuss muss das aber drin sein“, mahnte Saukel, „sonst wird das nichts.“

Besucher kommen mit dem Auto

Die bereits erwähnte IFH-Studie „Vitale Innenstädte 2022“ zeigt im Übrigen auf, für wen die Kemptener Innenstadt besonders attraktiv ist und für wen eher nicht. Shopping-Fans, Fußgänger, Familien, Event- und Kulturliebhaber sowie Besucher öffentlicher Veranstaltungen und Konzerte geben gute Noten.

Auch wer eine abwechslungsreiche Gastronomie sucht, fühlt sich zwischen Forum und Residenz offenbar gut bedient. Hier schneidet Kempten deutlich besser ab als vergleichbare Städte. Bemängelt werden das unzureichende Bus- und Bahnangebot, die Zahl der Parkplätze und fehlende Grünflächen. Auch für Fahrradfahrer ist Kempten wohl eher unattraktiv: Die überwiegende Zahl (44 Prozent) der Besucher fährt mit dem eigenen Auto in die Stadt.

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