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Isny – Advent, Advent, kein Lichtlein brennt: Auf Autofahrer und Anwohner im Raum Isny kommen nervige Wochen zu. Weil die Beleuchtung und wichtige Teile der Technik erneuert werden müssen, geht auf der B 12 im Bereich des Felderhaldetunnels nichts mehr.
Von Montag, 30. November, acht Uhr, bis Samstag, 12. Dezember, ca. 12 Uhr, ist der vielbefahrene Tunnel in beiden Fahrtrichtungen für den Verkehr komplett gesperrt.
Im Schnitt rollen täglich zwischen 8000 und 10.000 Fahrzeuge durch die Röhre, sie müssen ab Montagmorgen den Umweg über die Isnyer Mitte nehmen. Aus Richtung Kempten verläuft die Umleitung durch die Maierhöfener und Lindauer Straße und über Schweinebach zurück auf die Bundesstraße.
„Da kommt was auf uns zu“, ahnt man im Rathaus von Isny. Vor allem an der Kreuzungsampel beim Kino werden sich die Pkws und Lastwagen stauen. Immerhin reagiert diese Anlage auf das jeweilige Fahrzeugaufkommen mit entsprechend kürzeren Rot-Intervallen. „Es tut uns wirklich sehr leid“, bittet Bernhard Stauber vom zuständigen Straßenbauamt in Ravensburg um Verständnis“, aber es muss sein.“
Nach elf Jahren Dauerbelastung seit der Eröffnung 2009 zeigen sich nämlich im Tunnel erhebliche Verschleißerscheinungen. Auf den Notgehwegen links und rechts der Fahrbahnen haben Wasser und Streusalz deutliche Korrosionsspuren hinterlassen: „Sicherheitsrelevante Kabelschachtabdeckungen lassen sich nicht mehr öffnen“, erklärt Stauber, „da muss alles dringend erneuert werden“. Auch die Deckenbeleuchtung im Tunnel ist fällig: „Einige Teile sind wegen der Korrosion schon heruntergefallen“, berichtet der Fachmann aus Ravensburg und kann beruhigen: „Passiert ist aber nichts.“ Das wird hoffentlich so bleiben, in der Tunnelröhre wird ab Montag richtig rangeklotzt. Spezialfirmen aus Wien und Leutkirch sind im Einsatz, sie arbeiten auch übers Wochenende, um den Felderhalde-Tunnel fit zu machen für die nächsten Jahre.
Aufgrund der Bedeutung der B12 für den süddeutschen Ost-West-Verkehr hat das Bundesverkehrsministerium dem Landratsamt in Ravensburg 1,2 Millionen Euro angewiesen – viel Geld für einen Tunnel, den in Isny aber längst niemand mehr missen möchte: „Seit der Schwerlastverkehr aus der Stadt raus ist, haben wir eine ganze andere Lebensqualität“, freuen sich die IsnyerInnen unisono. „Haben Sie also bitte Verständnis für die bevorstehende Belastung“, so Bernhard Stauber, „am Zwölften ist alles vorbei“. Bis dahin sollten VerkehrsteilnehmerInnen den Bereich Felderhalde möglichst meiden bzw. Verkehrsfunk hören.
Lutz Bäucker