Den Ausstellungsbau haben die zwei jungen Architekten Lenz Schnell und Malte Sunder-Plassmann entworfen. Dort wo im Sommer das Sonnensegel hängt, auf der betonierten Freifläche mit Schachbrett, wird die Konstruktion aus schwarzem Holz von der Rohrdorfer Firma Holzbau Butscher ab Mitte April errichtet. Die Ausstellungsplatten werden von der Isnyer Druckerei Ort & Kolb produziert.
Das aichermagazin ist an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr zugänglich, der Standort ist mit Bedacht gewählt, erklärt Karin Konrad vom Projektteam der Isny Marketing GmbH, das im Auftrag der Stadt das Jubiläum organisiert: „Die Bildzeichen sollen im Jubiläum dahin zurückkehren, wo sie einst entstanden sind. Für die Ausstellung im Mittelpunkt aller Aktivitäten, kam deswegen keine Galerie, kein geschlossener Raum in Frage. Sie muss mitten hinein in die Stadt, dorthin wo Aicher gearbeitet hat, zu den Menschen, für die er das einzigartige Erscheinungsbild geschaffen hat. Die Ausstellung spricht jeden an, nicht nur Designfans, nicht nur Intellektuelle. Deswegen ist sie offen, frei zugänglich und jederzeit ganz individuell erlebbar.“
Im Innenraum des aichermagazins trifft der Besucher auf Mensch und Gestalter Otl Aicher, auf den Ort Rotis, wo er bis zu seinem Tod gearbeitet und gelebt hat und auf Rotis, die Schrift, die er hier entwickelte. Im Außenbereich führen die originalen Bildzeichen aus Aichers Hand um das Gebäude herum. Hier begegnet man Aichers Isny: Der Natur, der er einst nachspürte, dem Menschenschlag, der ihn einst inspirierte, der lebendigen Stadtgeschichte.
Die Kuratorinnen Monika Schnell und Renate Breuss lassen hier eine Vielzahl lokaler Stimmen zu Wort kommen. In digital abrufbaren Hörbeiträgen erzählen orts- und fachkundige Menschen von ihrem Isny: von der Kunst des Brezelbackens, von „den Lutherischen“ und der Reformation, von Mühlen, Brunnen und mäandernden Bächen. „Die Erzählungen nehmen mit hinein das echte Isny, das sich damals wie heute in den Bildzeichen finden lässt“, betont Konrad. Im Rahmen des zur Ausstellung aufgelegten Führungsprogramms erhalten Besucher an mehreren Terminen monatlich vertiefende Einblicke.
Mit der Idee, die Bildzeichen im Jubiläumsjahr lebendig werden zu lassen und zu zeigen, dass das vor bald 50 Jahren geschaffene Erscheinungsbild immer noch authentisch ist, entsteht außerdem ein vielfältiges Begleitprogramm, zum Teil in direkter Nachbarschaft im Kurpark: die Kapellen der Sommerabendkonzerte finden sich auf der Terrasse des Kurhauses ein, zwei der zehn Isnyer Feierabendmärkte werden im Park abgehalten und es wird ein Improtheater am Magazin geben, das zum Mitmachen einlädt.
Durch die Unterstützung und Beteiligung zahlreicher Isnyer – an der Ausstellung, dem Bau des Magazins, dem Veranstaltungsprogramm, den Bildzeichen in der Stadt, und vielen weiteren kleinen wie großen Elementen – wird das Jubiläum zu einem städtischen Gesamtprojekt, „das ebenso unverwechselbar und einzigartig ist wie das Erscheinungsbild der Stadt“, fasst Konrad die vielfältigen Kooperationen im Vorfeld der Ausstellungseröffnung zusammen.