Kein Haus wie jedes andere
Isny ist auf dem Weg zur geplanten Energie-Autarkie ein Stück weiter: Auf dem Baugelände am Herrenbergweg am Rande der Stadt entstehen nicht nur mehrgeschossige Wohnhäuser und in der nächsten Bauphase Einfamilienhäuser, sondern auch ein Mehrfamilien-Passivhaus. Bauherr ist die Sparkasse, die die Wohnungen dann verkaufen will.
Die Planung des Hauses hat der Architekt Erwin Keck aus Ochsenhausen übernommen. Er ist zwar Spezialist in der Gestaltung von Passivhäusern, aber mit diesem Bauprojekt begibt auch er sich auf ein neues Feld der energiesparenden Bauweise. Passivhaus-Einfamilienhäuser gibt es inzwischen vermehrt, ab 2012 ist geplant, diese Bauweise als Standard bei Neubauten vorzuschreiben. Mehrfamilienhäuser sind hingegen aufwändiger. Das Haus entsteht in Holzbauweise. Die Wände sind weit über den bisherigen Standard entwickelt und um eine vergleichbare Wärmedämmung mit herkömmlichen Baustoffen zu erreichen, müsste ein viel größerer Aufwand getrieben werden. Die Umluft wird aufbereitet, die Wärme entzogen und die Frischluft damit vorgewärmt. Eine Hackschnitzelheizung, eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach und die Nutzung der Erdwärme sind fest mit eingeplant. Der Zuschnitt der Wohnungen ist mit 125 Quadratmetern ungewöhnlich groß. Die Penthauswohnungen mit 105 Quadratmetern haben eine große Dachterrasse, die viel Platz für individuelle Entfaltung lässt. Keck rechnet mit jährlichen Heizkosten von rund 130 Euro pro Wohneinheit. Bemerkenswert ist, dass die beteiligten Firmen aus der Region stammen und entsprechende Erfahrungen mitbringen. Die Bauausführung liegt bei der Jarde Holzbau GmbH aus Gestratz und die Haustechnik bei Michael Filser aus Simmerberg. Die Vermittlung und den Verkauf übernimmt Keck und Halder aus Isny. Die hausverwaltung soll die Firma Henry Weinert aus Wangen übernehmen. Für die Finanzplanung und Beratung ist die die Kreissparkasse Ravensburg verantwortlich. Jetzt geht es in die nächste Phase. Bei genügend Interessenten soll aus dem Projekt ein Objekt werden. Optionen für die Penthäuser sind schon angemeldet. Bei einem fixen Preis von 2350 Euro pro Quadratmeter kann man allerdings auch einiges erwarten. „Dieses Haus wird auch in zehn oder zwanzig Jahren noch ein hochwertiges Objekt darstellen“, meint Helmut Keck. Dem Ziel der Stadt als „Freie Energiestadt Isny“ kommt das Projekt sehr entgegen.