Gezerre um die Allgäuhalle Kempten

Kempten – Um die Nutzung der Allgäuhalle wirbt die Initiative KQA Kulturquartier Allgäu e.V. und BigBox Allgäu.
Lang hielt sich der Werkausschuss am Mittwoch nicht auf mit dem Tagesordnungspunkt 9 „Allgäuhalle – Vorschlag zum weiteren Vorgehen“. Nur wenige Tage zuvor hatte sich die Initiative KQA Kulturquartier Allgäu e.V. in einem offenen Brief mit einem Vorschlag zur kulturellen Zwischennutzung des gastronomischen Teils an OB Thomas Kiechle gewandt So steht neben den beiden Bewerbern für eine Nachnutzung (KQA und BigBox Allgäu/FH Promotions GmbH & Co. KG) eine Anfrage zur Bespielung der Gaststätte im Raum, der ein bestehender Pachtvertrag mit der BigBox gegenübersteht, wie Michaela Waldmann, Geschäftsführerin Kempten Messe- und Veranstaltungsbetrieb, anmerkte. Deshalb bat sie um „ein Signal“ des Gremiums, zu ihrem Vorschlag einen Termin mit Andreas Schütz vom KQA und Christoph Feneberg von der BigBox Allgäu zu initiieren, bei dem beide ihr Konzept vorstellen.
Ein Zwischenkonzept für die Allgäuhalle Kempten?
Ein gutes Zwischenkonzept „wäre auch unser Wunsch“, betonte 2. Bürgermeister Klaus Knoll (FW), am besten, wenn es beide zusammen machen würden. Falls sie sich nicht einig würden, sollten beide ihr jeweiliges Konzept vorstellen, so dass die Gaststätte ab 2023 bespielt werden könne. Joachim Saukel (FW) „möchte das Engagement der Akteure würdigen“ und den Vorschlag des KQA gerne ausprobieren. Zumal das KEK (KulturEntwicklungsKonzept) vorgeschlagen habe, eine „unkontrollierte Urbanität“ zuzulassen. Mit dem Betreiber des Parktheaters Hannes Palmer habe das KQA „einen erfahrenen Gastronomen“ mit im Boot. Dennoch zeigte er sich offen dafür, beide Konzepte vorgestellt zu bekommen, mahnte aber die gebotene Eile an, da das KQA den Jazzfrühling bereits zum Bespielen nutzen wolle. Helmut Berchtold (CSU) wies darauf hin, dass es hier mitnichten nur um den gastronomischen Bereich des Areals gehe. „Wir reden hier tatsächlich über die Entwicklung der Allgäuhalle.“
Da man auch schon bald mit der Frage konfrontiert werde, „wo geht es weiter“ mit der Allgäuhalle, müssten seines Erachtens beide hier „professionelle Gastronomen“ zusammen zum Zuge kommen. Auch 3. Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll (Grüne) sah es als „ersten Schritt“ für ein Gesamtkonzept, bei dem es nicht allein um Kreativität gehe, sondern darum, „dass es auch umgesetzt werden kann“. „Klar ist, wir werden in nächster Zeit keine nennenswerten Investitionen in die Allgäuhalle tätigen können“, betonte Oberbürgermeister Kiechle, weshalb der Vorschlag gut sei. Bereits am kommenden Montag soll es ein Treffen mit Schütz und Feneberg für interne Gespräche geben. In der nächsten Sitzung des Werkausschusses am 15. November sollen diese ihr jeweiliges Konzept dann persönlich vor dem Gremium vorstellen.