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Sonthofen/Oberallgäu - Das ländliche Oberallgäu wird durch eine kleinteilige Landwirtschaft geprägt. Rund 800 aller landwirtschaftlichen Betriebe im Allgäu betreiben als zweites Standbein die Vermietung an Urlaubsgäste. Dieses zusätzliche Einkommen sichert meist das Überleben der Bauernhöfe. Die bewährte Form des Nebenerwerbs ist in Gefahr und es liegt an der Politik, ob diese durch andauernde Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlorengeht oder auch zukünftig die Allgäuer Gesellschaft ausmacht. Für das kommende Wochenende haben Kleinvermieter und Gastgeber aus der Region verschiedene Veranstaltungen geplant, um auf ihre bedrückende Situation aufmerksam zu machen.
Am Samstag, 27. Februar, 10 Uhr, findet in Sonthofen am Oberallgäuer Platz eine stille Plakat-Demo und am Sonntag, 28. Februar, 15 Uhr, eine Schlusskundgebung vor Publikum zur Not der Allgäuer Gastgeber in der Corona-Krise statt.
Viele Kleinvermieter von Ferienwohnungen, unterstützt durch Vertreter der Verbände „Gastgeber mit Herz e.V.“, „Mir Allgäuer - Urlaub auf dem Bauernhof e.V.“, dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, den Allgäu Top-Hotels und vielen Zulieferern der Branche, wollen mit ihrem Aktions-Wochenende auf die Not in der Allgäuer Beherbergungs- und Gastrobranche aufmerksam machen.
Viele sind finanziell wie emotional vor dem Zusammenbruch, da staatliche Hilfen für private Kleinvermieter derzeit nicht zur Verfügung stehen. Während Bettenburgen und Skizirkus in Ischgl und anderswo die Krise dank Hilfen wohl überstehen werden, könnte der Kleinvermieter, nicht selten einheimische Bauern im Nebenerwerb, zum Opfer der Pandemie werden.
Mehr Informationen zum Aktionswochenende unter gastgeber@allgaeu.de.
Die Veranstalter wünschen sich eine friedliche Demonstration unter Wahrung der geltenden Hygienemaßnahmen (A-H-A Regeln).
Jörg Spielberg