Wir hinterfragen dabei nicht die sozialen Hintergründe der Personen, die um Hilfe bitten“, betonte dieser. In zwei Bereichen bräuchten sie dennoch weitere helfende Hände, so Wiesbeck weiter. „Falls es dieses Jahr wieder so viel schneien sollte wie im vergangenen Winter, wäre es toll, wenn ganz viele beim Schneeschieben helfen würden, damit der Sozialdienst alle Menschen, die Hilfe benötigen, schon am Morgen gut erreichen kann.“ Außerdem seien sie auf der Suche nach Freiwilligen, die dazu bereit sind, älteren Menschen gelegentlich einen Besuch abzustatten, mit ihnen zu sprechen, ihnen etwas vorzulesen oder mit ihnen spazieren zu gehen. „Wir haben 3483 Einwohner in Lauben. 636 davon sind 70 Jahre und älter“, unterstrich er den Bedarf in Zahlen. Anschließend wurden die Haushaltszahlen der Gemeinde vom Bürgermeister präsentiert.
Das Haushaltsvolumen, das sich aus dem Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zusammensetzt, hat sich in 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 1,1 Millionen Euro auf ca. 14,2 Millionen Euro gemindert. Bei der Gewerbesteuer sei mit Einkünften in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro zu rechnen. Der voraussichtliche Schuldenstand zum Ende des Jahres betrage rund 400.000 Euro und somit eine Pro-Kopf-Verschuldung von ca. 114 Euro, die 2020 auf bis zu 93 Euro je Einwohner weiter sinken könnte. „Im Vergleich zu vielen anderen Gemeinden im Landkreis stehen wir finanziell sehr gut da“, setzte Ziegler die Zahlen in ein Verhältnis und mahnte zeitgleich, dennoch sparsam zu haushalten, da teure Investitionen in den nächsten Jahren anstünden, darunter die bereits erwähnten Punkte der Wasserversorgung, der Schaffung neuer Bauplätze und der Kindertagesstätte.
Vorwürfe an den Bürgerclub
Im Zuge dessen äußerte Ziegler sein Unverständnis gegenüber dem hiesigen Bürgerclub, der die Sanierung bzw. den Neubau des ehemaligen Gasthauses „Löwen“ höher zu priorisieren scheine als Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen zugutekämen. Harald Furlani, der Vorsitzende des Bürgerclubs Lauben-Heising, bat den Bürgermeister von solchen Spitzen gegen den Bürgerclub abzusehen und widersprach ihm bezüglich der Priorisierung der Sanierungs- und Baumaßnahmen. „Dem Bürgerclub ist bewusst, dass die Kita und die Wasserversorgung Vorrang haben. Wir haben nie gesagt, dass der Löwe Vorrang hat.“ Dann sei man nun endlich einer Meinung, erwiderte Ziegler. Geehrt wurde an dem Abend Josef Schneider, der seit 2011 das alte Wasserwerk betreut und dafür sorgt, dass sich das Wasserrad weiterdrehe und somit die „Wasserversorgung in der Gemeinde lebendig bleibt“, so der Bürgermeister. Mathias Pfuhl machte auf das 48. Bezirksmusikfest vom 16. bis 19. Juli 2020 aufmerksam, bei dem die Musikkapelle Lauben-Heising ihr 175-jähriges Jubiläum feiere. „Wir erwarten bis zu 10.000 Besucher. Das hat für die Gemeinde eine große Außenwirkung, deshalb hoffen wir auch auf zahlreiche Helfer.“
Dominik Baum