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Dietmannsried/Lkr. Oberallgäu - Mittwochabend schoss ein Reichsbürger in Dietmannsried in die Nacht. Nachbarn machte die Polizei darauf aufmerksam, die unverzüglich umfassende Maßnahmen in die Wege leitete: Das Wohnobjekt des Tatverdächtigen wurde umstellt und gesichert. Weil der Mann nicht mit sich verhandeln ließ, wurden im Laufe der Nacht starke Unterstützungskräfte aus Kempten und den umliegenden Dienststellen sowie Spezialkräfte aus München hinzugezogen. Außerdem waren die Verhandlungsgruppen der Präsidien in Augsburg und Kempten im Einsatz.
Das SEK aus München nahm den 44-jährigen Mann dann am Donnerstagmorgen nach stundenlanger Umstellung des Gebäudes fest. Er leistete keinen Widerstand.
Bei der Hausdurchsuchung, die auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch einen Ermittlungsrichter angeordnet wurde, fanden die Beamten eine Schreckschusswaffe, aus der die Schüsse abgegeben wurden, so ein Sprecher der Polizei Kempten, eine andere Waffe sei nicht gefunden worden.
Nach bisherigem Ermittlungsstand hat der Mann auch Schüsse in Richtung eines Nachbarhauses abgegeben. Wie der Sprecher weiter mitteilt, handelt es sich bei dem Mann um einen Reichsbürger. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden entsprechende Dokumente aufgefunden. Wegen einer Straftat ist er bereits polizeibekannt. Dieses Vergehen habe aber weder mit Reichsbürgern noch mit Waffen zu tun.
Zum Tatmotiv ist den Beamten noch nichts bekannt, der 44-Jährige macht dazu keine Angaben. Er wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt, gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet. Obwohl er für die Schreckschusspistole keine Erlaubnis braucht, hätte er nicht in Richtung Nachbarhaus schießen dürfen. Gegen den Mann wird nun ein Verfahren wegen Bedrohung geführt. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Kempten übernommen.