»Markantes Bauwerk«

Zwischen OB Dr. Ulrich Netzer (CSU) und der CSU-Fraktion im Stadtrat läuft die Zusammenarbeit in der Regel problemlos. Nur im Bauausschuss kommt es immer mal wieder vor, dass sich der Rathauschef und seine Fraktion nicht ganz grün sind. So geschehen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, als es um zusätzliche Räume auf dem Dach des im Bau befindlichen Ärztehauses „Cambo Med“ in der Rottachstraße ging. Dem OB war das des Guten zuviel, die Mehrheit im Ausschuss konnte sich allerdings damit anfreunden. Damit dürfen die Bauherren ein weiteres, allerdings zurückgesetztes Geschoss auf dem Flachdach bauen.
Obwohl das neue Ärzte- und Geschäftshaus in der Rottachstraße bereits sehr konkrete Formen aufweist, ist der Bauherr noch mit einem Änderungsantrag auf den Plan getreten. So hatte er bei der Bauverwaltung den Bau von etwa 100 Quadratmeter großen Seminarräumen mit einem Flachdach auf dem 5. Obergeschoss beantragt. Darüber hinaus will er im Erdgeschoss ein Foyer-Raum anbauen werden. Während Bauordnungsamtsleiterin Dr. Franziska Renner gegen das Foyer keine baurechtlichen Einwände vorbrachte, warnte sie vor dem zusätzlichen Aufbau. „Das würde die Struktur des Gebäudes überschreiten und die ohnehin schon hohe Ausnutzung des Grundstücks weiter treiben“, erläuterte sie. In die gleiche Richtung ging OB Netzer. „Die Frage ist, ob wir nicht schon an der Obergrenze angekommen sind“, sagte er. Schließlich sei bereits zu sehen, „dass das ein markantes Bauwerk wird.“ Unterstützung für die Verwaltung kam aus Reihen der Grünen/FL. Stadträtin Lisa Slavicek empfahl ihren Kollegen, am „gut durchdachten Bebauungsplan“ festzuhalten. Schützenhilfe von der CSU Vor allem die Stadträte der CSU-Fraktion vertraten aber vehement die Ansicht, dass die Erhöhung nicht weiter ins Gewicht falle. So erinnerte beispielsweise Thomas Kiechle daran, dass die Aufbauten für den Fahrstuhl ebenfalls über die fünf Geschosse hinausragen würden. Als „relativ bescheiden“ empfand Siegfried Oberdörfer von der SPD den Aufbau, während Erwin Hagenmaier, Karl Sperl und Richard Hiepp (alle CSU) die Meinungen vertraten, dass der Aufbau angesichts der rund 6000 Quadratmeter Fläche des Ärztehauses nicht wirklich relevant seien. Bei zwei Gegenstimmen von Slavicek und Netzer setzte sich die Mehrheit der Stadträte schließlich durch.