Lob und Tadel

Kempten – Was die Kemptener Altstadtfreunde im Jahr 2012 bewegt hat, beziehungsweise, was sich in der Altstadt bewegt oder auch (noch) nicht bewegt hat, ist im aktuellen Altstadtbrief nachzulesen.
Besonderes Lob zollt der Vorsitzende der Altstadtfreunde, Dietmar Markmiller, der Sozialbau als zukunftsorientierten und „wichtigsten Großsanierer in unserer Altstadt“ und blickt dabei auf Projekte wie die Sanierung des ehemaligen 4P-Hauses, die Fertigstellung des Passivhauses auf dem ehemaligen Sixt-Gelände oder auch verschiedene Straßensanierungen.
Mit einem anspornenden „weiter so!“ zeigt er sich erfreut über „zusätzliche Impulse in verschiedenste Kunst- und Kulturkategorien“ im Künstlerhaus. Dass die Altstadt „enorm an Attraktivität gewonnen hat“, ist laut Markmiller unter anderem an den „zukunftsorientierten Investitionen in die Suttschule“ sichtbar. Dort soll der letzte Bauabschnitt, eine Sporthalle mit Sportplatz auf dem Dach, noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. In einem ausführlicheren Artikel schreibt Schulleiterin Waltraud Sirch-Erdogan über die Freude der Schulfamilie und bescheinigt der Stadt Kempten, „keine Kosten und Mühen gescheut und hier ein wirkliches Kleinod geschaffen“ zu haben. Als „weiteren Anreiz für junge Familien“, die Altstadt als Domizil zu entdecken, betrachtet Markmiller auch den Neubau der Kita Oberlinhaus, die ab Juli 2013 zur Verfügung stehen soll. Ein schon seit 2011 von den Altstadtfreunden immer wieder als dringlich angemahntes Thema – die Sanierung des Boleitestäffele – wurde wie seitens der Stadt zugesagt 2012 in Angriff genommen und auch abgeschlossen. Von Markmiller gibt es dafür ein „gut gemacht“, verbunden mit dem Wunsch, „zwei weitere Laternen anzubringen, um diesen Bereich übergreifend auszuleuchten“.
Mit gemischten Gefühlen steht er dem Beschluss gegenüber, einen Teil der Bahnhofstraße zur Fußgängerzone zu machen. Verwundert stellt er die Frage, was das für eine „Fußgängerzone“ sein soll, „wenn hier der Linienverkehr weiter durchgeführt wird“ und mit bis zu acht Bussen pro Stunde.
Dauerbrenner Burghalde
Als „ein Highlight des Jahres“ bezeichnet er die Präsentation der einzelnen Planungsbüros zum von den Altstadtfreunden ins Leben gerufenen Projekt „Iller erleben“. Das davon herausgenommene Teilprojekt „Altstadt erleben“ sei, so Markmiller, mit einem Stand auf der Allgäuer Festwoche vorgestellt worden und auf großes Interesse gestoßen.
Weitere Brennpunkte in seinen Ausführungen sind unter anderem Themen wie „Burghalde aktivieren“, die Verkehrsprobleme in der Brennergasse oder die Frage ob die Kronenstraße Fußgängerzone werden soll und kann. Als erfreulich bezeichnet er die Pläne des AÜW, das soziale Rathaus und dessen Vorplatz „auf Vordermann zu bringen“, wobei das Tiefbauamt die Gerberstraße zwischen Kronen- und Illerstraße gleich „in einem Aufwasch mitzugestalten“ gedenke. Eine „kulturelle Bereicherung für die Altstadt“ sieht Markmiller in der vom Künstlerverein „artig e.V.“ umgesetzten Galerie „kunstreich“ in der Schützenstraße 7 und ihrem „kontrastreichen Programm“, gut besuchten Vernissagen und Veranstaltungen. Spannende Artikel unterschiedlicher Autoren gibt es neben dem zur Suttschule auch zum Zukunftsprojekt „Iller erleben“, zum Passivhaus „An der Stadtmauer 2-4“, zur Historie der mechanischen Spinnereien und Webereien an der Iller, zum Künstlerhaus sowie zur Galerie „kunstreich“. Neben der an verschiedenen Orten ausliegenden Druckversion des Altstadtbriefes der Kemptener Altstadtfreunde ist er natürlich auch im Internet einsehbar und kann auf der Seite www.altstadtfreunde-kempten.de als pdf heruntergeladen werden.