Das Kulturamt möchte solche Kunstwerke auf einer digitalen Plattform sammeln und einem Publikum zugänglich machen. Für die „Intelligenten Landschaften“ trafen sich kürzlich Künstlerinnen und Künstler bei der Auftaktveranstaltung, um sich mit den Details vertraut zu machen. Sie können sich, falls gewünscht, für das Projekt zusammentun oder auch einzeln agieren.
Bis Freitag, 15. April, haben sie noch Zeit, ihre Idee für ein Kunstwerk abzugeben. Eine Jury wählt dann drei Projekte aus, die Teil der Plattform sein werden. Ihnen steht anschließend jeweils ein Experte oder eine Expertin zur Seite, je nachdem, ob Kultur, Brauchtum, Wald oder Feld im Mittelpunkt steht.
Bei der Auftaktveranstaltung mitgewirkt hat zum Beispiel Autor, Wanderführer und Adelegg-Kenner Dr. Rudi Holzberger.
Gemeinsam schlagen sich Künstler und Experte dann bei der sogenannten „Natur-Daten-Exkursion“ ins Feld und sammeln Material. „Es ist auch für die Wissenschaftler interessant, mit KünstlerInnen zusammenzuarbeiten und ein Szenario zu entwickeln, das das Phänomen verständlicher macht“, sagt Susa Pop. Dabei sein wird auch ein interessiertes Publikum, das vom Kunstschaffenden befragt werden kann.
Und das ist noch nicht alles. Den ausgewählten Kunstwerken steht ein weiterer Profi zur Seite, um sie in ihre digitale Form zu gießen. Dieser Schritt trägt den hippen Namen „Natur-Daten-Lab“. Den Höhepunkt bildet dann die „KunstNachtKempten“ im September, wo die Projekte der „Intelligenten Landschaften“ ausgestellt werden.
Als weiteren Seitenarm soll sechs anderen Kunstschaffenden eine Bühne geboten werden. In den sogenannten „StudioLabs“ öffnen sie an einzelnen Terminen im Sommer ihren Artelierstore für Besucherinnen und Besucher oder Kolleginnen und Kollegen, organisiert von den Projektmacherinnen.
Kulturamtsleiter Martin Fink zeigte sich erfreut, denn die Stadt könne mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der „hochgradig zeitgenössische“ Ansatz „der Intelligenten Landschaften“ sichere nicht nur überregionale Aufmerksamkeit, sondern bilde auch ein weiteres „Highlight“ bei der KunstNacht.
Außerdem können Ziele erreicht werden, die im Kulturentwicklungskonzept der Stadt abgesteckt sind: Die KünstlerInnen erhalten die Möglichkeit, zu kooperieren und sich auszutauschen. „Eine Vernetzung ohne Thema ist dagegen schwierig“, erklärt Kulturamtsmitarbeiterin Jeannine Bravo.
„Die „Intelligenten Landschaften“ dehnen sich nach Projektende aus und werden zur digitalen Kultur- und Austauschplattform. Auch das komme der Stadt entgegen, denn solch eine Plattform zu kreieren, ist sehr teuer. So profitiere man aber von Geldern aus der Kulturstiftung des Bundes. 197.200 Euro spült das Programm „dive.in“ in die Projektkassen. Geld, das unter anderem zwei halbe Marketingstellen finanziert, dazu das KünstlerInnenhonorar und Technik. Games, Motion Capture, Apps, interaktive Webseiten und Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Anwendungen, fördert „dive.in“ zum Beispiel.
Auch Musik, Tanz und weitere Disziplinen in die „Intelligenten Landschaften“ einzubinden, wünschte sich bei der Sitzung des Kulturausschusses die Kulturbeauftragte des Stadtrates Annette Hauser-Felberbaum (FW). Für überzogen hielt das Projekt dagegen Michael Hofer (ödp): „Schön, dass wir aus so einem Topf Geld bekommen! Aber das Ganze so ‚aufzupeppen‘ – ich sagte das auf Englisch – finde ich etwas hyperotroph.“