Spender gesucht

»Nur noch« 30 000 Euro fehlen

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Die Glocken des Kirchturms sind derzeit abgehängt und kommen im September wieder an ihren Platz.

Isny – Der Turm der ehemaligen Klosterkirche Sankt Georg und Jakobus, einer Perle des Oberschwäbischen Barock, wird derzeit gründlich saniert (der Kreisbote berichtete) und einige der Bau- sünden der Vergangenheit auch gleich „ausgebügelt.“

Die jetzt laufenden Baumaßnahmen waren wirklich unausweichlich um den Turm zu erhalten und auch eine Gefährdung durch sich lösende Teile abzuwenden. 

Bei der Bestandsaufnahme und Vorkalkulation haben einige der Bauherren in der katholischen Gesamtkirchenpflege schon trocken geschluckt. Eine Summe von rund 650 000 Euro wurde veranschlagt und damit begann die Suche nach Geldgebern und eventuell offenen Fördertöpfen. Das gestaltete sich durchaus positiv, aber eine Restsumme von 65 000 Euro blieb an der Kirchengemeinde hängen. Alle, die sich dafür interessierten, haben verfolgen können, was zum Aufbringen dieser Summe alles überlegt wurde. 

Inzwischen ist quasi „Halbzeit“, denn bisher sind schon 35 000 Euro zusammen gekommen und Kirchpfleger Frank Höfle ist sich sicher, dass der Rest auch noch zu schaffen ist. Sänger Peter Rist hat sein Konzert im Kurhaus schon dazu geliefert und das Konzert der Prinzen (wir berichteten) steht im September auch noch an. Die Wanderung mit Bewirtung und Programm steht noch aus und auch die kleinste Spende füllt die Kasse, damit bald alles wieder strahlend eröffnet werden kann. Die derzeitigen Baumaßnahmen sind absolut im Zeitplan. Der falsch konzipierte eiserne Glockenstuhl wird durch eine den alten Maßen entsprechende Konstruktion ersetzt. Jetzt sind die Glocken abgehängt und kommen erst im September an ihren alten Platz. 

Während bei anderen der Himmel voller Geigen hängt, ist es hier der Turm, der voller loser Glocken hängt. Zwei Etagen höher wird das Holzmaßwerk gerade montiert. Ganz im Stil und Wissen der alten Meister wird Teil für Teil eingepasst und zu einer Zwiebel- kuppel zusammen gebaut. In den nächsten Tagen ist die Form angelegt und dann werden die Bretter des Belags den größten Teil der Konstruktion verdecken. Kugel und Kreuz werden in der Kunstschmiede Epp restauriert und dann kommt das Kupferdach dran. Man soll es nicht glauben, aber in der Kugel und auch im Dach selbst waren eine ganze Reihe von Einschusslöchern, die auch nicht gerade zum Erhalt des Daches beigetragen hatten. Seit der ersten Kirche an diesem Ort, 1040 gestiftet von Graf Wolfrad von Altshausen-Veringen und seiner Gemahlin Hiltrud, ist immer wieder ein Neubau notwendig geworden. Nach dem großen Stadtbrand von 1631 und der frühbarocken Gestaltung von 1661 bis 1666 war das Erscheinungsbild des Gotteshauses fast unverändert geblieben. 

Jetzt soll für eine lange Zeit wieder einmal Ruhe eintreten und wenn im Oktober/November die feierliche Einweihung stattfindet, ist auch wieder ein großes Stück zur Erhaltung unersetzlichen Kulturgutes geschafft.

Manfred Schubert

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