Große musikalische Bandbreite

Kempten – Streicher, Sänger, Schlagzeuger, Pianisten und Akkordeonspieler traten am Samstag beim 50. Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ in Kempten an. 66 junge Teilnehmer zeigten in der Sing- und Musikschule einer Jury ihr Können.
Im Gegensatz zum Vorjahr gab es diesmal keine eigene Kategorie für Holzbläser, Blechbläser und Zupfinstrumentalisten. Insgesamt 18 Jurymitglieder verteilten von morgens bis zum Nachmittag Punkte.
Am Abend verliehen OB Dr. Ulrich Netzer (CSU) und Robert Rossmanith, Vorsitzender des Kemptener Regionalausschusses von „Jugend musiziert“, die ersten, zweiten und dritten Preise. Die jüngsten Musiker waren Vorschulkinder, die ältesten gehörten der Altersgruppe VI an (Jahrgänge 1992 bis 1994). 54 der Kinder und Jugendlichen zeigten ihr Können als Solisten, acht im Ensemble. Netzer verwies in seiner Ansprache auf das diesjährige Jubiläum des Wettbewerbs. „Ich bin noch ein bisschen älter als ‚Jugend musiziert‘, das jung und frisch geblieben ist“, sagte der 57-Jährige. Laut dem Deutschen Musikrat habe der Wettbewerb innerhalb von 50 Jahren 500 000 Heranwachsenden eine Bühne geboten. Netzer dankte unter anderem den Lehrkräften, Eltern, der Jury sowie den beiden Hauptsponsoren Allgäuer Überlandwerk (AÜW) und Allgäuer Brauhaus für die Unterstützung. „Die Urkunden sind mit einem Büchergutschein des AÜW verbunden“, erklärte Rosalinde Brandner-Buck. Die gebürtige Kärntnerin hat vor 20 Jahren zusammen mit ihrem Ehemann Peter Buck den Oberstdorfer Musiksommer gegründet. Bei diesem Festival können einzelne Preisträger des Regionalwettbewerbs über ein Stipendium an Meisterkursen teilnehmen. „Beim Musiksommer im Vorjahr waren 60 Preisträger dabei“, so Brandner-Buck. Die Stipendiaten entschieden sich nicht immer für ein Musikstudium an einer Hochschule. „Die Bandbreite ist da sehr groß. Es gab eine Klarinettistin, die mehrmals ein Stipendium erhielt, und später nicht Musik studieren wollte.“ Auf der anderen Seite des Spektrums stehe der Bariton Johannes Mooser. Der heute 26-jährige Sänger aus Marktoberdorf war ebenfalls mehrfach Stipendiat beim Oberstdorfer Musiksommer und studierte dann Gesang an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Dieses Jahr erhielten zehn Jugendliche ein Stipendium für den Oberstdorfer Musiksommer: Die Violinisten Susanne Marquardt (Oy-Mittelberg), Karoline Wocher (Rankweil), Fabian Jüngling (Kaufbeuren), Luisa Schäfer (Lindau) und Anna Wiedemann (Buchenberg); die Bratscherin Viola Haslach (Oy-Mittelberg), der Cellist Gustav Michael Wocher (Rankweil), der Kontrabassist Benedikt Huber (Weitnau) sowie die Cellistin Vivien Wilzbach (Altusried) und die Klavierspielerin Christiane Thamm (Oy-Mittelberg).
Premiere für Popgesang
Insgesamt qualifizierten sich am Wochenende 25 Kinder und Jugendliche für den Landeswettbewerb, der vom 22. bis 26. März im oberpfälzischen Cham stattfinden wird. Somit kann die 15-jährige Lucrezia Bivona nochmals ihre ganze Power vor einer Jury zeigen. Die Kemptenerin erhielt 23 Punkte in der Kategorie Popgesang, die zum ersten Mal bewertet wurde. Das dunkelhaarige Mädchen beeindruckte eine dreiköpfige Frauenjury mit Liedern von Beyonce, Alicia Keys und ihrem selbstkomponierten Lovesong. Franziska Kampfrath