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Schwerpunkte weiter entschärfen

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Bei Härtnagel soll stadteinwärts eine Linksabbiegespur gebaut werden. © Matz

Kempten – Einen wirklichen Unfallschwerpunkt gibt es in Kempten offenbar nicht. Dennoch kracht es an einigen Stellen in und um das Stadtgebiet vergleichsweise oft, wie ein Bericht der Unfallkommission aufzeigt.

Mit verschiedenen Maßnahmen will die Bauverwaltung in diesem und im nächsten Jahr deshalb gegensteuern, kündigten Kemptens Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann und Verkehrsamtsleiter Volker Reichle vergangene Woche im Verkehrsausschuss an. 

Nicht am häufigsten, aber am schwersten schepperte es zwischen 2009 und 2011 im Bereich der Memminger Straße/ Altusrieder Straße mit den Einmündungen Hirschdorfer Weg, Wiggensbacher Straße und Härtnagel. Bei 16 Unfällen wurden 16 Menschen leicht verletzt, vier schwer und eine Frau kam im Dezember 2010 ums Leben, berichtete Verkehrsamtsleiter Volker Reichle. Daher planen Tiefbau- und Verkehrsamt, bis 2015 die Fußgängersignalanlage an der Kreuzung Hirschdorfer Weg zwecks besserer Erkennbarkeit auf eine LED-Ganztagsanlage umzurüsten. An der Kreuzung Wiggensbacher Straße soll dagegen ein Kreisel gebaut werden. Damit soll erreicht werden, erklärte Reichle, dass Autofahrer in den Bereichen Zollhaus und Härtnagel den Fuß vom Gas nehmen. Planung und Zuschussantrag an den Freistaat sollen noch heuer erfolgen. Dem Amtsleiter zufolge könne die Stadt mit einem Zuschuss in Höhe von 75 Prozent rechnen. An der Abbiegung Härtnagel – wo sich 2010 der einzig tödliche Unfall ereignete – sollen im kommenden Jahr eine Linksabbiegespur und eine Fußgängerquerungshilfe gebaut werden. Sorgen bereitet den Verkehrsstrategen im Baureferat noch immer die Abzweigung Kaufbeurer Straße/Peter-Dörfler-Straße. „Hier handelt es sich um eine ehemalige Unfallhäufungsstelle“, erläuterte Reichle. Dennoch krache es dort nach wie vor hin und wieder, vor allem wegen unerlaubten Linksabbiegens in die Peter-Dörfler- Straße. Um das Linksabbiegen künftig zu verhindern, will die Bauverwaltung in der Mitte der Kaufbeurer Straße so genannte Bischofsmützen aufstellen. Außerdem soll ein Rechtsabbiegegebot von der Peter-Dörfler- in die Kaufbeurer Straße angeordnet werden. Die meisten Unfälle im Berichtszeitraum ereigneten sich mit insgesamt 25 jedoch am Berliner Platz. Dabei wurden 29 Verkehrsteilnehmer leicht und zwei schwer verletzt. Zumeist handelte es sich um Auffahrunfälle. „Dabei spielen möglicherweise auch die teilweise starken Spurrillen eine Rolle“, so Reichle. Daher sollen in diesem Jahr die Markierungen geprüft und eventuell erneuert werden. Außerdem werde die Ampelanlage auf Sichtbarkeit geprüft und – falls nötig – auf LED-Technik umgerüstet. Ebenfalls auf LED umgerüstet werden soll bis Ende 2014 die Ampelanlage an der Kreuzung Beethovenstraße/Königstraße (fünf Unfälle, fünf Leichtverletzte, ein Schwerverletzter). Ebenso ist wie bereits berichtet geplant, in der Königstraße eine Rechtsabbiegespur zu bauen. Die Planungen dafür werden heuer vorgenommen. 

Fahrbahn wird erneuert 

Elf Unfälle mit 13 Leichtverletzten ereigneten sich zwischen 2009 und 2011 an der Kreuzung St.-Mang-Brücke/ Burgstraße/Füssener Straße/ Kaufbeurer Straße. „Bei diesen Unfällen ist aber kein bestimmter Unfalltyp als Häufung erkennbar“, betonte Reichle. Trotzdem soll wegen des schlechten Zustands bis Ende des Jahres die Fahrbahndecke erneuert werden. Darüber hinaus soll die St.-Mang-Brücke eine neue Ampelanlage bekommen. Handeln will die Verwaltung auch an der Kreuzung Füssener Straße/Lenzfrieder Straße, wo sich sechs Unfälle mit vier Leichtverletzten und zwei Schwerverletzten ereigneten. „Bei den Unfällen wurden auffällig viel Fehlverhalten gegenüber Fußgängern festgestellt“, berichtete der Verkehrsamtsleiter. Daher seien ein Deckenbau (2014) sowie eine Prüfung und Erneuerung der Markierung, vor allem der Markierung an der Fußgängerüberquerung vereinbart worden. Weitere sieben Unfälle mit elf Leichtverletzten passierten an der Ecke Füssener Straße/ Schumacherring. Allerdings seien keine besonderen Gründe erkennbar. Minimiert werden konnte dagegen mittlerweile das Unfallrisiko an der Kreuzung Kauf- beurer Straße/Holzbachweg/ Dieselstraße, wo im Mai 2010 die Ampeln auf Dauergrün umgestellt wurden. „Die Situation hat sich grundlegend geändert“, frohlockte Reichle. Die fünf im Bericht aufgeführten Unfälle (fünf Leichtverletzte) hätten sich alle vor der Umstellung ereignet. Daher soll die Entwicklung zunächst weiterhin beobachtet werden. Matthias Matz

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