Zersiedelt und zerrupft
Schon bei der Vorlage des Waldberichtes im Frühjahr hat Stadtförster Johannes Merta angezeigt, wie zersiedelt und zerrupft einige der städtischen Waldstücke sind und wie weit sie auseinander liegen. Von der Isnyer CDU-Fraktion wurde nun eine Neuorientierung angeregt, die Claus Fehr und Johannes Merta dem Ausschuss für Technik und Immobilien vorstellte.
Demnach ist es vorgesehen, Waldstücke, die unter zwei Hektar groß sind, nach Möglichkeit zu veräußern und dafür die anderen Flächen durch Ankäufe zu begradigen und zu vervollständigen. Ziel ist es, die Waldarbeit effektiver und wirtschaftlicher zu machen. Nach den Vorstellungen der Gemeinderäte im Ausschuss für Technik und Immobilien ist allerdings Vorsicht geboten. Demzufolge sollte jedes einzelne Waldstück sorgfältig geprüft werden, ob nicht eine andere Verwendung dafür in Frage kommt oder ob es nun ausgerechnet ein ökologisch wertvolles Biotop darstellt. Prüfung von Fall zu Fall Sprecher aller Fraktionen waren sich aber darin einig, dass ein Verkauf eines Waldstückes nur in Frage kommt, wenn der Ankauf einer anderen Fläche damit verbunden werden kann. „Jedenfalls nicht erst verkaufen und dann das Geld in andere Projekte stecken. Der Waldbestand der Stadt muss erhalten bleiben“, hieß es. Im Prinzip läuft es nun auf eine Einzelfallprüfung hinaus. Jeder Verkauf und jeder Ankauf kommt im Gemeinderat auf den Tisch und muss begutachtet werden. Gebhard Mayer (FW) dazu: „Wir haben finanziell nicht so große Not, dass wir das jetzt auf den Markt werfen müssen.“ Edwin Stöckle (SPD): „Wir sollten uns darauf einigen, nicht eine generelle Zustimmung zu geben, sondern empfehlen der Verwaltung den Antrag neu zu formulieren.“ Dieter Hechelmann (CDU) empfiehlt: „Der Erlös der jeweiligen Verkäufe sollte auf alle Fälle auf ein separates Konto kommen und nur für Wald und Forste verwendet werden.“ Claus Fehr, Chef der Immobilien und Bauten, hatte schnell fertig formuliert: „Die Verwaltung wird beauftragt, den Verkauf von städtischen Waldstücken, soweit diese nicht mit anderen städtischen Flächen zusammenhängen, zu prüfen und dem Gemeinderat zu Entscheidung vorzulegen. Die Verkaufserlöse sind unbedingt zweckbestimmt zum Erwerb anderer Waldgebiete zur Arondierung des Bestandes zu verwenden.“ Jetzt kommt es wohl darauf an, welche Möglichkeiten sich auftun. Rund zehn kleine Waldstücke stehen auf der Liste der Isnyer Verwaltung. Die Sachlage ist aber so, dass offenbar zwar Käufer bereit wären Flächen zu erwerben, an den Verkauf anderer Waldgebiete denken aber allerdings die wenigsten.