Rund 50.000 Keramik-Fans, Sammler und Galeristen waren an das Ammersee-Westufer gekommen, darunter auch viele Gäste aus dem Ausland. 160 Keramikwerkstätten aus 13 Ländern präsentierten Arbeiten „von außerordentlich hoher Qualität“, wie Wolfgang Lösche zufrieden feststellte. Die Jury habe sensationelle Entscheidungen getroffen und europäische Töpfer ausgewählt, die mit handwerklicher Schöpfungskraft durch alle Form- und Stilmittel gehen, so Lösche.
Der wirtschaftliche Erfolg des Marktes wurde von den Ausstellern unterschiedlich, aber von der Mehrzahl positiv bewertet. Manche bedauerten, dass wegen der anfänglichen Kühle an den ersten beiden Tagen keine rechte Kauflaune aufkommen wollte. Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage habe wohl etwas als Dämpfer gewirkt. Trotzdem waren nicht wenige Stände zur Halbzeit schon ziemlich ausverkauft wie der von Monika Drescher-Linke aus den niederbayerischen Jandelsbrunn. Ihre sommerlich-fröhliche Gebrauchskeramik fand reißenden Absatz.
Martin Möhwald aus Halle/Saale war äußerst zufrieden mit seinem Verkauf von Teeschalen: „Da hat sicher geholfen, dass Teekeramik dieses Jahr das Marktthema war.“ Thomas Berkthold von der Porzellanwerkstatt Innsbruck beeindruckte, dass sich seine Regale mit Müslischalen, Bechern und Vasen von Stunde zu Stunde mehr leerten. Sogar Galina Kaniuka aus Kiew, die einzige Vertreterin aus der Ukraine, freute sich über gute Verkäufe und zeigte sich dankbar, hier teilnehmen zu dürfen. Sie fühlte sich geehrt, dass beim Eröffnungsrundgang Landtagspräsidentin Ilse Aigner ihren Stand besucht und ihre Arbeiten gelobt hatte.
Beim diesem traditionellen Rundgang an Christi Himmelfahrt bestaunten Ilse Aigner, Bürgermeisterin Sandra Perzul und die Ehrengäste das vielfältige und farbenfrohe Keramikspektakel. Darunter Landrat Thomas Eichinger, Bundestagsabgeordneter Michael Kießling, die Landtagsabgeordneten Ludwig Hartmann und Alex Dorow, der den frisch gekürten CSU-Listenkandidaten Mathias Hausmann in die politische Haute Volaute einführte. Dabei auch Michael Grießer, Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt. Schließlich brachten seine Dampfer mit Sonderfahrten Tausende Gäste von Herrsching aus über den See nach Dießen.
Gebrauchstöpfereien und künstlerische Keramik gaben einen umfassenden Überblick über das Schaffen der deutschen und europäischen Werkstätten. Neben Tafelservices in hundertfachen Variationen und Farben gab es Dekokunst für Haus und Garten, Waschbecken, Öfen und Kamine, Figuren wie Menschen, Tiere und Fabelwesen, erlesenen Schmuck und natürlich Unikate in den unterschiedlichsten Stilrichtungen.
Ganz Dießen hatte sich rausgeputzt zum Ereignis des Jahres mit seiner einzigartigen und harmonischen Stimmung. Die Geschäfte waren an Christi Himmelfahrt und am Sonntag geöffnet, die Hotellerie und Gastronomie verzeichnete Rekordumsätze.