Dießener SPD-Urgestein Hanni Baur hört auf
Dießen – Für eine faustdicke Überraschung sorgt SPD-Urgestein Hannelore Baur mitten in der aktuellen Legislaturperiode: Bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung wurde ihr freiwilliger Rücktritt aus dem Gremium offiziell besiegelt. Im Kreistag, dem sie seit 2008 angehört, will sie aber weiterhin bleiben.
21 Jahre lang war Hanni Baur engagiertes Mitglied im Gemeinderat, davor sechs Jahre lang Ortssprecherin für Dettenhofen. Im Bau- und Umweltausschuss sowie als Tourismus-Referentin hinterlässt sie große Fußstapfen. Ihr Nachrücker im Gemeinderat wird Marcus Noack, schon lange aktiv im Kreisverband Landsberg. Er erhielt 2020 bei der Dießener Kommunalwahl 855 Stimmen und wird künftig neben Patrik Beausencourt die SPD im Gremium vertreten.
Als Grund für ihren Rücktritt nennt Hanni Baur persönliche Gründe, aber auch eine gewisse Amtsmüdigkeit und Resignation. Einige der Ratskolleginnen und –kollegen würden ihr Amt mehr als Bühne für sich selbst betrachten und nicht unbedingt zum Wohle der Gemeinde.
Hannelore Baur, Jahrgang 1959, stammt aus Reichling und lebt mit ihrem Mann Richard im Dießener Ortsteil Pitzeshofen. Sie hat zwei erwachsene Töchter und einen Sohn. Auch beruflich ist sie eng mit der SPD verbandelt und arbeitet im SPD-Landesverband Bayern, zuständig für Landsberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen. Gelernt hat sie nach der Realschule Buchhalterin und war vor dem Wechsel zum SPD-Landesverband in der Musikschule Dießen und im Autohaus Hart tätig.
Bei der letzten Kommunalwahl in Dießen hatte Hanni Baur Ambitionen, den Chefsessel von Bürgermeister Herbert Kirsch zu übernehmen, der nach 24 Jahre nicht mehr antrat. Mit nur 9,04 Prozent der Stimmen hatte sie allerdings keine Chance gegen Sandra Perzul, die nach der Stichwahl gegen Florian Zarbo Bürgermeisterin wurde.