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100er-Grenze überschritten

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Bis zur letzten Minute sind Handwerker im und am Seefelder Hof beschäftigt, wenn diese Woche 60 neue Flüchtlinge ankommen und es heißt „Refugees Welcome“. © Roettig

Utting – Wo bis vor einem Jahr noch Schweinsbraten und Weißbier serviert wurde, riecht es vielleicht bald nach Anistee und Mahshi, einer Syrischen Spezialität mit gefüllten Auberginen. In das stillgelegte Hotel mit Gaststätte „Seefelder Hof“ ziehen noch in dieser Woche bis zu 60 Asylbewerber ein, darunter Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Damit hat Utting die 100er-Grenze überschritten und beweist sich vorbildlich in der Unterbringungsproblemantik.

Nach der Betriebsaufgabe von Gaststätte und Hotel im Sommer 2014 dienten die Zimmer vorübergehend als Arbeiter- und Monteurunterkünfte, wobei langfristig aber eine Fe-rienwohnungsanlage geplant war. Nach Verhandlungen mit dem Landratsamt Landsberg entschieden sich die Eigentümer um und vermieten nun an Flüchtlinge.

21 Wohneinheiten 

Bis zur letzten Minute sind Handwerker dabei, das Gebäude am Seefelder Hofberg in der Uttinger Ortsmitte zu renovieren und die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen wie z. B. eine neue Außentreppe im Süden als unabhängiger Fluchtweg. Die Gasträume werden nach der vom Uttinger Gemeinderat genehmigten Nutzungsänderung in Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume sowie ein Büro umgebaut. 21 kleine Wohneinheiten im Erd- und Obergeschoss beherbergen ab dieser Woche die Flüchtlinge. 

Die Verpflegung kommt aus einer Gemeinschaftsküche. Viel Betreuungsarbeit kommt mit den neuen Flüchtlingen auf das Rote Kreuz und den Helferkreis „Netzwerk Asyl Ammersee-West“ zu. Gemeinderätin Renate Standfest (GAL), Mitinitiatorin dieser Gruppe, hofft noch auf die Zuteilung eines „Kümmerers“ bzw. Herbergsvaters, da der Helferkreis bereits an die Grenze der Belastbarkeit gekommen sei. Laut Landratsamt sei für den Seefelder Hof nämlich derzeit kein Sozialarbeiter für die Betreuung vorgesehen. 

In einer Informationsveranstaltung für die Uttinger Bürger werden am Mittwoch dieser Woche Landrat Thomas Eichinger und Bürgermeister Josef Lutzenberger Rede und Antwort stehen zur Flüchtlingsproblematik in Utting sowie im gesamten Landkreis Landsberg. Die Veranstaltung im Katholischen Pfarrheim beginnt um 19.30 Uhr.

Dieter Roettig

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