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„Miteinander“ in der Landsberger Zederpassage

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Von: Susanne Greiner

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Zedergalerie Büntig und Keil 2023 Landsberg
„Miteinander“ in der Zedergalerie Landsberg: Die Kunstschaffenden Agnes Keil und Clemens Büntig zeigen ihre Arbeiten noch bis zum 8. Juli. © Greiner

Landsberg – „Es geht um eine Verbundenheit des Menschen mit der Natur“, sagt der Künstler Clemens Büntig. „Ich möchte, dass die Menschen wieder mit sich selbst in Kontakt kommen“, setzt sich die Bildhauerin Agnes Keil als Ziel. Zusammen sind sie „Miteinander“ – in der gleichnamigen Ausstellung, die der Galerieverein Landsberg am Freitag in der Zederpassage eröffnete.

Es ist eine gefällige Ausstellung – nicht abwertend gemeint. Büntigs Arbeiten, die Techniken wie Monotypie, Druckgrafik, Malerei oder auch Linolschnitt vereinen, zeigen Naturformen: Gräser, Pflanzenteile, übereinandergelegt, verzahnt. „Die Natur ist mein Material, jede Schicht ein Gedanke“, sagt der in San Francisco geborene und in Oberbayern aufgewachsene Künstler. Seine Arbeiten erinnern in ihrer teils harmonischen Farbigkeit an chinesische Malerei. Andere greifen zu starken Kontrasten und zeigen die Dissonanz von Mensch und Natur. „Recode – Mother of All“ assoziiert in den Farben schwarz, rot und weiß Trumps Raketenabwurf der „Mother of all Bombs“ in Afghanistan – und codiert die Explosion in Naturformen um.

Büntig ist von der Natur geprägt ist: durch die Großmutter und den Vater, die oft in den Hopi-Reservaten lebten. Und durch ein Leben „nah an der Natur ohne Strom oder fließend Wasser“ nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland. Eine Verzahnung mit der Natur, die ihm die Kraft gegeben habe „zu glauben, dass der Mensch Teil der Natur ist“. Oder wie Büntig es auf seiner Webpage formuliert: „Das Leben ist schön. Die Natur ist schön. Und, dass man beidem nicht entkommt, macht das Ganze so faszinierend.“

Agnes Keil zeigt menschliche Körper: einzeln, zwei oder drei im ‚Miteinander‘, feingliedrig nach oben strebend oder massiv und lebensgroß – alle raumgreifend. Und der „Resonanzraum“ ist auch das, womit die aus dem Tanz kommende Künstlerin arbeitet: „Ich kann den Raum zwischen den Formen greifen und höre den Rhythmus der Flächen.“ Ihre Skulpturen „erwachsen aus Holzstämmen“, sind aus mit der Kettensäge bearbeitetem Holz, sind in Holzformen gegossene Arbeiten aus Bronze oder auch Aluminium. Weshalb eine liegende lebensgroße Figur ‚eisern‘ wirkt, tatsächlich aber so leicht ist, dass eine Person die Figur tragen kann.

Kunsthistorikerin Urte Ehlers gestaltete ihre Werkeinführung als informatives Künstlergespräch. Und da auch die in München ansässige Stiftung „Zukunft Mensch“, der die Zederpassage gehört und die dem Galerieverein die Räume zur Verfügung stellt, ihr 20-Jähriges feierte, konnte sich die Vernissage über viel Publikum, Musik und Verpflegung von „Veggie Table“ freuen. Ein ‚Miteinander‘, das der Zederpassage auch in Zukunft guttun würde.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Juli. Öffnungszeiten: Mi 11 -14 Uhr, Fr 14 – 17 Uhr, Sa 12 – 15 Uhr und nach Vereinbarung. Die Ausstellung kann auch an jedem Tag (außer So) bis 21 Uhr beim Besuch der Zederpassage durch die Glasfassade der Galerieräume besichtigt werden.

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