Eching – Mit „Freude, Genugtuung und Dankbarkeit“ verkündete Echings Bürgermeister Siegfried Luge das Ergebnis des Ratsbegehrens über eine mögliche Bekämpfung der Mückenplagen mit dem Eiweißkristall BTI. Bei einer hohen Wahlbeteiligung von 66,34 Prozent der stimmberechtigten Bürger haben 79,53 Prozent ihr Kreuzerl bei „Ja“ gemacht. Damit ist der erste Schritt zu einem möglichen BTI-Einsatz getan.
Die Echinger haben somit klar zum Ausdruck gebracht, dass die Ammerseegemeinde „in besonders Mückenreichen Sommermonaten die Genehmigung bei der Oberen Naturschutzbehörde zur Ausbringung des Bakterienextraktes BTI (Bacillus Thuringiensis Israelensis) auf den als Mückenbrutstätten festgestellten Überschwemmungsflächen durch Drohnen oder Handspritzgeräte beantragen darf“, wie die Formulierung etwas umständlich auf dem Wahlzettel lautete.
Doch trotz des eindeutigen Votums muss die Gemeinde erst eine Kartierung der Brutstätten vornehmen, bevor sie einen entsprechenden Antrag bei der Oberen Naturschutzbehörde stellen kann. Eching ist nach einem Erfolg des Ratsbegehrens die erste Gemeinde, die jetzt mit einer Kartierung den ersten Schritt gegen die Mückenplagen unternehmen wird. Bürgermeister und Gemeinderäte der anderen Westufer-Gemeinden Schondorf, Utting und Dießen sind bis dato gegen eine Mückenbekämpfung mittels des Eiweißkristalls. Sie wollen keinen nachhaltigen Eingriff in den Naturhaushalt.
Der Einsatz von BTI ist umstritten. Einige Studien haben gezeigt, dass auch andere Mückenarten dezimiert werden, was Auswirkungen auf beispielsweise Amphibien haben kann (der KREISBOTE berichtete). Das bringt auch das Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundesumweltamtes zum Ausdruck.
Dieter Roettig/sug