Engagiert gegen die Rechten
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus ruft zu friedlichen Protestaktionen gegen die geplante Demonstration der Gruppe Nationales Augsburg auf. Sie will am Samstag, 30. Mai, in Landsberg aufmarschieren. Rechtem Gedankengut die Rote Karte gezeigt und seine Anhänger ausgepfiffen, hatten die Landsberger Bürger bereits am 29. November vergangenen Jahres. Nun soll sich wieder breiter Widerstand formieren, denn wie die Sprecher des Bündnisses vermuten, werden diesmal mehr Rechtsextreme kommen. Bei derem ersten Aufmarsch waren es etwa 80 Demonstranten. Um Aktionen gegen Rechts festzulegen, haben sich am Donnerstag drei Arbeitsgruppen im städtischen Jugendzentrum zusammengesetzt. Sie organisieren Plakate, Flyer und Banner planen und die Demonstrationen.
Sollen es am 30. Mai wieder bunte Tücher sein – nach dem Motto „Bunt gegen Braun“ wie sie am 29. November viele Stadtbewohner aus ihren Fenstern hängten? Diese Frage wurde bei dem Treffen, zu dem auch Vertreter der Stadt, Mitglieder des Stadtrates und verschiedener demokratischer Parteien gekommen waren, kontrovers diskutiert. Viele der etwa 30 Anwesenden sprachen sich gegen Bunt aus. Landsberg solle sich nicht schön „schmücken“ für die Rechten. Negatives sei vielmehr angebracht – zum Beispiel: schwarze Banner mit eindeutigen Botschaften. „Ich habe ein ganz großes Bedürfnis, denen zu sagen, dass sie hier nicht erwünscht sind“, meldete sich eine Landsbergerin zu Wort. Die Rechten, deren Demonstration wieder von Roland Wuttke, angemeldet werden wird, dürften diesmal in größerer Zahl in die Lechstadt kommen. Genaue Informationen gibt es noch nicht, aber dem Bürgerbündnis sei zu Ohren gekommen, dass die Gruppe „Nationales Augsburg“ wieder vom Bahnhof zum Hauptplatz marschieren will. Auch eine Kundgebung am Bahnhof sei geplant. Die Situation würde schlimmer werden, wenn nichts gegen die Rechten unternommen wird, hat das Bürgerbündnis von der Stadt Wunsiedel erfahren, die auch mit einem Bündnis gegen rechte Aufmärsche ankämpft. „Es geht um Kontinuität“, sagte Ruth Satzger, Grünen-Stadträtin. „Unser Erfolg war bürgerlicher Protest und demokratischer Widerstand“, erklärte Moritz Hartmann, Sprecher des Bürgerbündnisses mit Blick auf die Aktionen im November vergangenen Jahres. Und betonte: „Wir müssen uns überlegen, wie wir wieder möglichst viele Leute mobilisieren.“ Dazu sollen nun auch die umliegenden Landkreisgemeinden aufgefordert werden, sich an den Aktionen zu beteiligen. Grünen-Landtagsabgeord- neter und -Stadtrat Ludwig Hartmann forderte dazu auf, gezielt Leute anzusprechen und auch auf Einzelhändler zuzugehen, die dann Banner an den Fassaden ihrer Geschäfte anbringen könnten. Froh sind die Verantwortlichen des Bündnisses, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Landsberg gesichert ist. Bei den Aktionen am 19. November letzten Jahres hatte es parallele Veranstaltungen gegeben: Mi einem bunten Fest auf dem Roßmarkt hatte die Stadt Flagge gegen Rechtsextremismus gezeigt. Von Seiten des Bürgerbündnisses war eine Demonstration und eine Kundgebung auf dem Hauptplatz organisiert worden. In zwei Zügen Das Bürgerbündnis möchte am 30. Mai in zwei Demonstrationszügen den Unmut zum Aufmarsch der Rechten zeigen. Eine Gruppe wird vom Bayertor in die Innenstadt ziehen, die andere aus Richtung Waitzinger Wiese kommen, um sich dann zusammenzuschließen und gemeinsam zum Hauptplatz zu gehen. Anschließend gibt es eine Kundgebung, bei der mehrere Redner zu Wort kommen werden – unter anderem auch Zeitzeugen. Musik und Kabarett sind als Rahmen- programm angedacht. Dabei soll es keine Überschneidungen mit den Aktionen der Rechtsextremen geben. Mitte Mai setzen sich die Engagierten rund um das Bürgerbündnis noch einmal zusammen, um das Vorgehen am 30. Mai definitiv festzulegen. Bis dahin treffen sich die Arbeitsgruppen weiter. Mehr Information zum Bürgerbündnis gibt es auf www.landsberg-wehrt-sich.de.