Uttinger Einsätze: Akku-Brand und Biber-Baum

Utting – Wenn‘s in Utting brennt, kommt der Bürgermeister persönlich zum Löschen – das könnte ab März durchaus Realität sein. Dann nämlich, wenn Feuerwehr-Kommandant Florian Hoffmann zum Rathauschef gewählt wird. Der 36-jährige will in diesem Fall den Floriansjüngern als Kommandant treu bleiben. Grünes Licht dafür habe er sich bereits „vorbeugend“ von der Rechtsaufsicht im Landratsamt geben lassen, wie er bei der Jahreshauptversammlung dem KREISBOTEN verriet.
Für Florian Hoffmann ist die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr eine echte Herzensangelegenheit. Das bestätigte auch Noch-Bürgermeister Josef Lutzenberger, Kraft seines Amtes „oberster Dienstherr“ der Ortsfeuerwehr und zugleich sein Chef im Rathaus, wo Hoffmann im Bauamt arbeitet. Die Feuerwehr sei ein echtes soziales Zentrum in Utting quer durch alle Bevölkerungsschichten. Und der Feuerwehrverein sei „sein soziales Rückgrat“. Von der Jugend bis zu den Senioren herrsche dank Florian Hoffmann und Vereinsvorsitzender Josef Klingl ein besonders harmonisches Klima. Für Klingl hatte Joe Lutzenberger noch ein Zuckerl dabei: Die Verkündung des Gemeinderatsbeschlusses aus nichtöffentlicher Sitzung, Klingl die Ehrenbezeichnung „Altbürgermeister“ zu verleihen. Vor zwölf Jahren hatte der CSU-Mann in einer Stichwahl sein Bürgermeisteramt an den „Grünen Joe“ verloren. Der kam übrigens absichtlich im „Rentner-Strickjackerl“ ins Feuerwehrhaus, um auch optisch seinen baldigen Ruhestand anzukündigen.
64 Einsätze
Den Jahresrückblick der Feuerwehr-Einsätze und -Tätigkeiten teilten sich Kommandant Florian Hoffmann und sein Stellvertreter Johannes Vogt. So wurden 5.816 Stunden im Dienst für die Allgemeinheit absolviert, unter anderem bei Ausbildungen, Übungen und 64 Einsätzen. Darunter 20 Brandalarme, 36 technische und neun „sonstige“ Hilfeleistungen. Ob bei einem Feuer durch einen implodierten Akku, beim Aufräumen von durch Biber „gefällter“ Bäumen, beim Beseitigen von Ölspuren nach Unfällen, beim Schneeräumen von Dächern im Oberland oder bei der Sicherung des Leonhardi-Ritts – auf die Uttinger Feuerwehr war immer Verlass.
Keine Nachwuchssorgen
Aktuell sind bei der Uttinger Feuerwehr 54 aktive Mitglieder, darunter vier Feuerwehrfrauen. Nachwuchssorgen gibt es momentan nicht. Die Jugendfeuerwehr besteht aus 15 Burschen und zwei jungen Damen, die im letzten Jahr mit viel Begeisterung 407 Ausbildungs- und Arbeitsstunden absolviert haben. Trotzdem mahnte Kommandant Hoffmann, den „Flow“ beizubehalten und neue Mitglieder für den Feuerwehrdienst zu begeistern. So wie die sieben neuen Männer und Frauen, die bei der Versammlung offiziell verpflichtet wurden: Paul von Thülen, Simon Strobl, Tobias Trenkler, Elke Debler, Marcus Rädermacher, Silvia Rädemacher und Dominic Wieser.
Grußworte vom Kreisfeuerwehrverband Landsberg überbrachte Kreisbrandmeister Josef Ender. Er dankte den Uttingern insbesondere für ihren stets tatkräftigen Einsatz.
Vorsitzender Josef Klingl, selbst 46 lange Jahre aktiver Feuerwehrmann, gab einen kurzen Rückblick über das rege Vereinsleben, wo neben dem Ernst der vielfältigen Aufgaben auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt. Ob Berlin-Reise, Rodelausflug, Grillfest, Besuche bei befreundeten Feuerwehren, Teilnahme an kirchlichen Feiern mit der Fahnenabordnung, aber auch Papiersammlungen zum Aufbessern der Vereinskasse standen auf dem Programm.
Zu den Höhepunkt der Jahreshauptversammlung zählten auch die Ehrungen für langjährige aktive Mitgliedschaft. Ehrenzeichen bekamen Kieran Sharp und Lukas Ludwig (je 10 Jahre), Tobias Rostek (20) und Thomas Loweg (30). Für 25-jährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr wurden vom Freistaat Bayern mit einer Urkunde ausgezeichnet: Jürgen Kleinert, Markus Reinhart und seine Brüder Michael und Martin, Benedikt Streicher, Florian Geier und Tobias Gratzl. Diese besondere Ehrung nahm Kreisbrandmeister Josef Ender vor.
Dieter Roettig
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